Kosten medizinischer Leistungen bei Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen: Selbstbericht vs. Kostenträgerangaben

Nadja Zentner, Ildiko Baumgartner, Thomas Becker, Bernd Puschner
Anliegen: Ermittlung der Unterschiede zwischen Selbstbericht und Kostenträgerangaben hinsichtlich der Kosten für die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Methode: 82 der 294 Teilnehmer der Studie „EMM“ waren Mitglieder der AOK Schwaben und gaben ihr informiertes Einverständnis zur Einsicht in ihre Krankenversicherungsdaten. Diese wurden für einen 6-Monats-Zeitraum vor psychiatrisch-stationärer Behandlung mit den anhand der deutschen Version des „CSSRI-EU“ ermittelten Kosten verglichen.
Ergebnisse: Die Unterschiede in den monatlichen Gesamtkosten waren deutlich (Median CSSRI = 112 € vs. AOK = 254 €) und erwiesen sich als unabhängig von soziodemografischen und klinischen Merkmalen. Die Korrelation zwischen beiden Quellen war hingegen hoch (ρ = 0,48).
Schlussfolgerungen: Trotz ausgeprägten Unterberichtens sind per Selbstbericht ermittelte Angaben zu Kosten medizinischer Leistungen gute Indikatoren des „tatsächlichen“ Ressourcenverbrauchs.

Thieme eJournals – Abstract

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