Psychotherapie der Posttraumatischen Belastungsstörung nach sexuellem Missbrauch: Ein Überblick über die Datenlage

Kathlen Priebe, Regina Steil, Nikolaus Kleindienst, Anne S. Dyer, Antje Krüger, Martin Bohus
Die Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung nach sexuellem Missbrauch wird kontrovers diskutiert. Im deutschsprachigen Raum ist ein psychodynamisch-orientiertes Vorgehen mit langer Stabilisierung vor der Exposition verbreitet. Die Anzahl randomisiert kontrollierter Studien zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung nach sexuellem Missbrauch ist klein. Die Evidenz aus den vorliegenden Studien zeigt, dass kognitiv-behaviorale traumafokussierende Programme mit überwiegend großen Effektstärken sehr wirksam sind. Dagegen fanden sich in 2 kontrollierten Studien zur psychodynamisch-orientierten Traumatherapie kleine Effekte auf die posttraumatische Symptomatik. Hohe Abbruchraten bei der Prolongierten Exposition, insbesondere bei Patienten mit komorbider Persönlichkeitsstörung, sprechen dafür, bei diesen Patienten ein Training der Emotionsregulation vorzuschalten. Zukünftige Studien sollten Subgruppenanalysen durchführen und unerwünschte Effekte im Therapieverlauf erfassen.

Thieme eJournals – Abstract

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