Bedeutung des Bildungsniveaus für die Wirksamkeit der multimodalen Schmerztherapie

I. Haase, O. Kuhnt und K. Klimczyk
Hintergrund
Es ist empirisch erwiesen, dass die erfolgversprechendste Behandlung chronischer Schmerzen multimodal ist und einem kognitiv-behavioralen Ansatz folgt. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu untersuchen, ob hierbei u. a. das Bildungsniveau der Patienten einen Einfluss auf das Behandlungsergebnis (hinsichtlich Schmerzintensität, Beeinträchtigung, Depressivität, Funktionskapazität und Rückkehr zur Arbeit) hat.
Material und Methoden
Es wurde eine Sekundäranalyse der Verlaufsdaten von 413 Patienten durchgeführt, die an einem stationären multidisziplinären Schmerztherapieprogramm teilgenommen hatten. Alle Patienten wurden vor der Aufnahme und 6 Monate nach Entlassung schriftlich befragt. Es sollten Prädiktoren für die Veränderungen in den relevanten Outcome-Variablen identifiziert werden. Als mögliche Prädiktoren wurden neben dem Bildungsniveau weitere unabhängige Variablen mit möglicher prognostischer Bedeutung mittels Klassifikationsanalyse überprüft.
Ergebnisse
Die Gesamtgruppe verbesserte sich signifikant in allen Outcome-Dimensionen. Das Bildungsniveau erwies sich als der beste Prädiktor des Behandlungserfolgs, es beeinflusst 4 von 5 der untersuchten Outcome-Bereiche.
Schlussfolgerung
Falls sich Bildung auch nach weiteren wissenschaftlichen Überprüfungen als Moderatorvariable erweist, sollten bildungsgradadjustierte Therapieprogramme entwickelt und erforscht werden.

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