Einstellungen von Medizinstudierenden zu psychischen Erkrankungen – Eine Frage des Studiums oder der Persönlichkeit?

Eva Neumann, Rainer Obliers, Christian Albus
Die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen ist ein auch unter Angehörigen der Gesundheitsberufe weit verbreitetes Phänomen. Zur Erforschung der Ursachen dieser unangemessenen Haltung wurden Medizinstudierende am Anfang und am Ende des Studiums mit Fragebögen zur Selbsteinschätzung untersucht, die die Soziale Distanz gegenüber psychisch Kranken, Annahmen über die Ursachen psychischer Störungen, die Wertschätzung von Psychotherapie und die Persönlichkeitsmerkmale Empathie und Narzissmus erfassen. Während sich die Einstellungen der Studierenden als unabhängig von den Persönlichkeitsmerkmalen erweisen, treten signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen auf, die darauf verweisen, dass die Distanz gegenüber psychisch kranken Patienten in der ärztlichen Rolle und die Unsicherheit im Hinblick auf die Ursachen psychischer Störungen am Ende des Studiums stärker ausgeprägt sind als am Anfang. Diese Befunde unterstreichen die Notwendigkeit, Medizinstudierende besser auf den Umgang mit psychisch kranken Patienten vorzubereiten.

Thieme eJournals – Abstract

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