Psychische Belastung von Brustkrebspatientinnen: Screening und psychoonkologischer Unterstützungswunsch als Indikatoren der Lebensqualität

Karin Wiegard, Ute-Susann Albert, Cosima Zemlin, Dirk Lubbe, Christina Kleiber, Beate Kolb-Niemann, Carmen Schade-Brittinger, Uwe Wagner, Christoph Herrmann-Lingen
Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (LQ) von Brustkrebspatientinnen wird wesentlich durch ihre psychische Befindlichkeit bestimmt. Bei 103 Brustkrebspatientinnen wurde die LQ in der Akutbehandlungsphase mittels EORTC-QLQ-C30, psychischer Distress durch die HADS und der psychoonkologische Versorgungswunsch an­hand einer Checkliste erhoben. ICD-10-F-Diag­nosen wurden nach klinischem Interview gestellt. Sowohl Patientinnen mit erhöhtem HADS-Wert (>13) als auch solche mit einer ICD-F-­Diagnose geben in den EORTC-Skalen niedrige LQ an. Die Ergebnisse bestätigen, dass das Vorhandensein psychischer Auffälligkeiten negativ mit der LQ assoziiert ist. In einer multivariaten Varianzanalyse erwies sich das Vorliegen auffälliger HADS-Scores, nicht aber das Vorhandensein einer ICD-F-Diagnose, als unabhängig signifikanter Prädiktor der LQ. Bei der Bewertung von Screeninginstrumenten sollte nicht nur deren Trefferquote hinsichtlich Diagnosen, sondern auch ihre Relevanz für die LQ berücksichtigt werden.

Quelle: Thieme eJournals

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