Intervallrehabilitation bei Diabetes mellitus: Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie zur Nachsorge in der medizinischen Rehabilitation

Elementarer Baustein bei der Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 ist die dauerhafte Änderung des Gesundheitsverhaltens, insbesondere der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten. Die medizinische Rehabilitation versucht, die Patienten durch Schulungen und praktische Unterweisungen dabei zu unterstützen. Kurzzeitig ist sie dabei erfolgreich, die Effekte können jedoch nur selten langfristig aufrechterhalten werden. Die vorliegende Studie sollte überprüfen, ob eine Intervallrehabilitation bestehend aus einem 3-wöchigen stationären Aufenthalt, einer Zusatzwoche nach 6 Monaten sowie anschließender telefonischer Betreuung zur Stabilisierung von Reha-Erfolgen beiträgt. In einem prospektiven, randomisierten und kontrollierten Design wurde bei 411 Diabetes-Patienten untersucht, ob die Intervallrehabilitation einer 3-wöchigen Standardrehabilitation hinsichtlich somatischer (kardiovaskuläres Risiko, Stoffwechseleinstellung, Body Mass Index) und psychosozialer Parameter (Krankheitsbewältigung, Lebensqualität) nach einem Jahr überlegen ist. Nach 12 Monaten waren bei den somatischen Parametern keine Unterschiede zwischen den Gruppen zu finden. Es zeigten sich jedoch signifikante Unterschiede bei fast allen psychosozialen Maßen. In der Intervallgruppe waren die Werte für Lebensqualität und Krankheitsbewältigung noch besser als zu Beginn. Im Gegensatz dazu verschlechterten sich bei der Standardbetreuung die Befunde im Vergleich zum Eingangsniveau noch. Die intensive Betreuung war bei der langfristigen Verbesserung des Befindens der Patienten effektiv. Auch die hohe Teilnahmerate an der Intervallrehabilitation weist darauf hin, dass ein solches Angebot den Bedarf der Patienten trifft. Um nachhaltigen Einfluss auf somatische Parameter zu haben, sind vermutlich zielgerichtetere Maßnahmen oder individuelles Case-Management erforderlich. Der Intervallrehabilitation sind möglicherweise durch die sozial, psychisch und finanziell prekäre Lage der Patienten Grenzen gesetzt.

Thieme eJournals – Abstract

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