Sportliches Training bei Lumbalgien, Kox- und Gonarthrose sowie Fibromyalgie-Syndrom: Effekt auf die Schmerzen – Eine Literaturübersicht

N. Reimers, C. D. Reimers
Körperliche Aktivität führt kurzdauernd zu einer Hebung der Schmerzschwelle und/oder reduzierter Schmerzwahrnehmung. Ziel der vorliegenden Literaturübersicht ist es zu klären, ob ein systematisches sportliches Training bei orthopädisch-rheumatologischen Schmerzsyndromen (subakute bis chronische unspezifische Lumbalgien, Kox- und Gonarthrose, primäres Fibromyalgie-Syndrom) überdauernd schmerzlindernd wirkt. Anhand einer PubMed-Recherche wurden deutsch- oder englischsprachige randomisierte, kontrollierte Studien gesucht, in denen die Wirkung eines sportlichen Trainings einer Plazebotherapie gegenüber gestellt wurde. Es fanden sich 25 Studien zu Lumbalgien, 37 zu Arthrosen und 27 zum primären Fibromyalgie-Syndrom. Bei allen Schmerzsyndromen wiesen 52-64% aller Studien eine signifikante Schmerzlinderung nach, unabhängig von der eingesetzten Trainingsmodalität (aerob, Krafttraining, kombiniertes Training, Tai Chi). Krafttraining war jedoch signifikant häufiger wirksam als aerobes Ausdauertraining. Die Dauer des wöchentlichen Trainings und der Trainingsperiode hatten keinen Einfluss auf den hypalgetischen Effekt. Keine Studie zeigte eine belastungsbedingte Schmerzzunahme. Regelmäßiges körperliches Training, vor allem Krafttraining, kann bei unspezifischen Lumbalgien, Kox- und Gonarthrose sowie beim Fibromyalgie-Syndrom schmerzlindernd wirken und sollte in die Therapie integriert werden.

Thieme eJournals – Abstract

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