Inanspruchnahmebereitschaft und Inanspruchnahmeverhalten von Behandlungen aufgrund psychischer Belastungen bei Patienten der somatischen Rehabilitation

J. Jahed, J. Bengel, H. Baumeister
Hintergrund und Zielsetzung:
Chronisch körperlich erkrankte Rehabilitanden leiden häufig unter komorbiden psychischen Belastungen und Störungen. Die vorliegende Studie untersucht im Rahmen der Implementierung eines psychodiagnostischen Stufenplans die Inanspruchnahmebereitschaft und das Inanspruchnahmeverhalten von Behandlungen aufgrund psychischer Belastungen.
Methodik:
Kohortenstudie mit 6-Monats-Follow-up in 5 orthopädischen, kardiologischen und onkologischen Rehabilitationseinrichtungen (n=1 374). Die Erfassung der psychischen Belastung und soziodemografischer Angaben erfolgte mittels Fragebogenerhebung. Fragebogen wurden ebenfalls für die Erhebung der Inanspruchnahmebereitschaft psychotherapeutischer bzw. psychiatrischer Behandlungen und des Inanspruchnahmeverhaltens von Behandlungen aufgrund psychischer Belastungen eingesetzt.

Ergebnisse:
Jeder dritte Patient (34%) war zu Rehabilitationsbeginn psychisch belastet. Eine positive Inanspruchnahmebereitschaft bezüglich psychotherapeutischer bzw. psychiatrischer Behandlung berichteten 79% der psychisch belasteten Patienten. 6 Monate nach Rehabilitationsende hatten 26% von den zu Rehabilitationsbeginn belasteten Patienten eine Behandlung aufgrund psychischer Probleme in Anspruch genommen. Eine Nicht-Inanspruchnahme von Behandlungen wurde zu 45% durch einen nicht vorhandenen Bedarf sowie zu 30% durch fehlendes Interesse an einer Behandlung trotz wahrgenommenem Bedarf begründet. Weitere 25% dachten über eine Behandlung nach bzw. waren auf der Suche nach einem passenden Angebot.

Thieme E-Journals – Die Rehabilitation / Abstract

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