Sport bei (trotz) Arthrose

T. Horstmann, J. Böer, G. Haupt, J. Merk, T. Brauner
Der Anteil von Patienten mit symptomatischer Arthrose wird aufgrund steigender Lebenserwartung und der älter werdenden Bevölkerung immer größer, vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen im Gesundheitssystem wird die Etablierung kostengünstiger Trainingsmaßnahmen zur Therapie gefordert. Patienten mit Hüft- und Kniegelenksarthrose weisen sowohl prä- als auch postoperativ große Defizite in den Bereichen Kraft, Ausdauer und Koordination als auch kardiopulmonal auf. Sie befinden sich in einem Teufelskreislauf der über Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit, Abnahme der Muskelkraft in Inaktivität und Gewichtszunahme mündet und damit mit höherer Gelenkbelastung dem Schmerz und Krankheitsprozess weiter Vorschub leistet. Es liegt deshalb nahe, neben der postoperativ durchgeführten Rehabilitation ein langfristig ausgerichtetes Trainingskonzept in den Lebensalltag der Arthrosepatienten zu integrieren. In zahlreichen Studien um das Hüft- und Kniesportkonzept konnten Verbesserungen und gute Trainierbarkeit von Kraftausdauer, Gelenkbeweglichkeit und gesundheitsbezogener Lebensqualität nachgewiesen werden. Das Konzept der Hüft- und Kniesportgruppen integriert soziale, pädagogische und motorisch- funktionale Aspekte und bietet Patienten eine ideale Unterstützung, um aktiv zu werden und über Jahre hinweg aktiv zu bleiben. Eine flächendeckende Etablierung dieses kostengünstigen, zielgerichteten Trainings in Gruppen zur sekundären Prävention der Arthrose, ähnlich dem Herzsportgruppenkonzept, wäre wünschenswert. Für Patienten sollte dann mit der Diagnose einer Arthrose nicht das Leid, sondern das Training beginnen.

Thieme E-Journals – Aktuelle Rheumatologie / Abstract

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