Abhängigkeitserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen

Marc Walter und Gerhard Dammann
Abhängigkeitserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen treten klinisch häufig gemeinsam auf. In dieser Übersicht werden klinische und neurobiologische Befunde dargestellt, die durch psychodynamische Überlegungen ergänzt werden. Dies geschieht mit dem Ziel, ein Vorgehen für die psychotherapeutische Behandlung abhängigkeitserkrankter Patienten mit und ohne Persönlichkeitsstörung zu entwickeln. Der Substanzkonsum beginnt häufig mit einer Form der Selbstmedikation. Patienten mit Persönlichkeitsstörungen versuchen, durch den Substanzkonsum Affektüberflutungen zu vermeiden und ihren Selbstwert zu regulieren. Bei der chronischen Abhängigkeitserkrankung kommt es zu strukturellen Veränderungen im Gehirn. Die klinischen Symptome der Abhängigkeitserkrankung erschweren dabei häufig die Diagnostik einer spezifischen Persönlichkeitsstörung. Die Behandlung erfolgt nach den Schwergraden der Abhängigkeitserkrankung und der Persönlichkeitsstörung. Bei einer Abhängigkeitserkrankung können suchtspezifische Therapiemethoden angewandt werden. Bei der Komorbidität aus Abhängigkeitserkrankung und schwerer Persönlichkeitsstörung werden störungsspezifische Psychotherapieverfahren mit Erfolg eingesetzt.

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