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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Cassandra Klug, Micha Strack und Günter Reich
Hintergrund
Mit der Umstellung der Studiengänge im Rahmen des Bologna-Prozesses wird über stärkere Verschulung und höheren Leistungsdruck geklagt. Aktuelle Studien betonen die Unzufriedenheit der Studierenden. Ob sich die universitären Veränderungen negativ auf die psychische Belastung von Studierenden auswirken, kann durch Vergleich von Teilnehmern im alten und neuen Studiengangsystem nur im engen Zeitfenster der Studiengangumstellung analysiert werden.
Methode
Die Analyse von 535 Datensätzen der psychotherapeutischen Ambulanz für Studierende (PAS) der Universität Göttingen aus den umstellungsrelevanten Jahren 2006–2010 soll klären, ob Bachelor-Studierende häufiger oder stärker psychisch belastet sind. Als abhängige Variablen wurde ein Fragebogen zu aktuellen Problemen und der Global Severity Index (GSI) der Symptom-Checkliste (SCL-)90-R herangezogen. Die Konfundierung von Studiengang und Semesterzahl, die sich in Übergangszeiten automatisch ergibt, wurde kontrolliert.
Ergebnisse
Die ratsuchenden Bachelor-Studierenden erweisen sich nicht als generell belasteter. Im Vergleich zu ratsuchenden Diplom-/Magister-Studierenden leiden sie aber zu Beginn ihres Studiums stärker unter psychischer Belastung und „Uni-Problemen“.
Schlussfolgerungen
Beratungsstellen werden sich auf eine veränderte Inanspruchnahmepopulation einzustellen haben. Die universitären Bedingungen sollten versuchen, Belastungen gerade im ersten Bachelor-Jahr zu reduzieren, und eine angemessene Ausstattung der psychotherapeutischen Beratungsstellen sicherstellen.
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