Neurowissenschaft und Psychopathologie heute – Ergänzung, Fusion, Verdrängung?

Paul Hoff, Ronald Bottlender
Der Spannungsbogen zwischen biologischen, psychologischen und sozialwissenschaftlichen Ansätzen prägt die Psychiatrie seit ihren Anfängen. Der enorme Wissenszuwachs in den Neurowissenschaften verschafft dem Thema eine besondere Aktualität und Bedeutung, wobei die psychopathologische Perspektive in den letzten Jahrzehnten deutlich an Gewicht verloren hat. Der Beitrag leuchtet auf psychiatrie historischem Hintergrund die wichtigsten Positionen dieser Debatte aus. Mit Blick auf die zukünftige Rolle der Psychopathologie plädiert er dafür, den unergiebigen und sachlich nicht begründeten Konfrontationen das ernsthafte, auf Argumenten beruhende Gespräch zwischen den verschiedenen Ansätzen entgegenzusetzen und dies als genuinen Bestandteil einer weiter gefassten Psychopathologie zu verstehen. Dies bedingt freilich auf allen Seiten die Bereitschaft, von vorschnellen Gesamterklärungen abzusehen und neben empirischen Daten auch Subjektivität und personale Autonomie als wissenschaftliche Gegenstände anzuerkennen.

PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

Das könnte Sie auch interessieren:

(Comments are closed)