Psychosomatische Aspekte des chronischen Unterbauchschmerzsyndroms

Das chronische Unterbauchschmerzsyndrom („chronic pelvic pain syndrome“, CPPS) ist ein multikausales Störungsbild. Unklarheit herrscht über die Ätiologie, wenn es sich um einen Zustand ohne organpathologisches Korrelat handelt.
Die vorliegende Arbeit zielt auf die Charakterisierung der Patientenklientel aus der psychosomatischen Perspektive.
Im Rahmen der Forschungsplattform „Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS)“ wurde eine interdisziplinäre Spezialsprechstunde implementiert. In dieser wurden neben soziodemografischen Faktoren, symptombezogene Daten (National Institutes of Health Chronic Prostatitis Symptom Index, NIH-CPSI) und schmerzbezogene Daten („Short Form of the McGill Pain Questionnaire“, SF-MPQ) sowie Depressivität (Patient Health Questionnaire-9, PHQ-9), generelle Ängstlichkeit [Generalized Anxiety Disorder 7-item (GAD-7) Scale], somatische Belastung (PHQ-15), Lebensqualität (Short Form-12, SF-12) und gesundheitsökonomische Daten an der anfallenden Stichprobe erhoben.

Es wurden 50 Männer und Frauen mit einer mittleren Krankheitsdauer von 5,8 Jahren in die Studie aufgenommen. Die krankheitsbezogene Symptomschwere und die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems waren hoch. Alle psychometrischen Skalen zeigten signifikant schlechtere Werte im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Eine hohe Symptombelastung geht mit einer höheren psychopathologischen Auffälligkeit und verminderter Lebensqualität einher.

Die psychopathologischen Auffälligkeiten der Patientenklientel erfordern spezifische evidenzbasierte Diagnostik- und Behandlungsmethoden, um psychische Komorbiditäten zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.

Psychosomatische Aspekte des chronischen Unterbauchschmerzsyndroms – Springer

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