Unmittelbare Auswirkungen einzelner Bewegungseinheiten auf das Bedürfnis zu rauchen

Beurteilung der Datenlage zu den unmittelbaren Auswirkungen einer Bewegungseinheit in der Raucherentwöhnung bzw. bei temporärer Nikotinabstinenz, auf die Entzugssymptomatik, sowie auf das Verlangen nach Zigaretten. Es wurde eine systematische Bewertung von im Zeitraum Dezember 1975 – Dezember 2011 veröffentlichten Fachartikeln, die den Einfluss einer Bewegungseinheit im Vergleich zu einer
Kontrollbedingung auf die Nikotinabstinenz untersuchten, durchgeführt. Neben einer Beschreibung der Studiendesigns werden die Ergebnisse zu den verwendeten Zielvariablen, die durchschnittliche Nikotinabstinenzdauer, Art und Ausmaß der Bewegungseinheit und verwendete Erhebungsinventare tabellarisch dargestellt. 23 von 24 Studien, die akute Auswirkungen von körperlicher Aktivität mit einer passiven Kontrollsituation bei Rauchern verglichen, berichten von positiven Einflüssen der Bewegungseinheit auf das Verlangen zu rauchen. Eine Reduktion des Verlangens nach Zigaretten wurde sowohl bei Bewegungseinheiten von hoher (60 – 80 % Herz Frequenz Reserve [HRR]
über einen Zeitraum von ca. 30 min.) und moderater Intensität (24 % HRR über einen Zeitraum von ca. 15 Minuten) als auch bei geringer Intensität (isometrische Übungen für ca. 5 min.) festgestellt. 13 Studien zeigten eine signifikante Reduktion der Entzugssymptomatik
während und nach Bewegung. In 5 Studien wurde ein 2- bis 3- mal längerer Zeitraum bis zum Rauchen der ersten Zigarette nach der
Bewegungseinheit beobachtet. Zudem berichten 6 Studien von einer Verbesserung der Stimmungslage während und nach der Bewegungseinheit. Einzelne Bewegungseinheiten können in der Raucherentwöhnung zur Reduktion der Entzugssymptomatik und des Bedürfnisses zu rauchen beitragen. Bei nicht vorhandener Abstinenzmotivation kann durch einzelne Bewegungseinheiten eine Verringerung der Anzahl konsumierter Zigaretten erreicht werden.

Unmittelbare Auswirkungen einzelner Bewegungseinheiten auf das Bedürfnis zu rauchen – Zeitschrift für Gesundheitspsychologie – Volume 21, Number 3 / 2013 – Hogrefe Verlag

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