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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Hintergrund und Fragestellung: Viele Frauen mit Brustkrebs sind infolge von Krankheit und Therapie psychisch stark belastet. Bei Brustkrebspatientinnen mit minderjährigen Kindern können diesbezügliche Problemlagen kumulieren. Allerdings gibt es zu hierzu kaum Forschungsbefunde. Deshalb untersucht diese Studie Ängstlichkeit und Depressivität von Brustkrebspatientinnen mit minderjährigen Kindern. Methodik: 70 Brustkrebspatientinnen (Alter: M = 40,8, SD = 5,9) mit minderjährigen Kindern nahmen an der Querschnittsstudie teil. Nach der Akutbehandlung wurden Ängstlichkeit und Depressivität (HADS) sowie die Unterstützungswünsche erfasst. Es erfolgte ein Vergleich mit Frauen aus der Allgemeinbevölkerung sowie mit Brustkrebspatientinnen mit erwachsenen Kindern.
Ergebnisse: Unter klinisch relevanter Ängstlichkeit litt etwa jede 6. Brustkrebspatientin mit minderjährigen Kindern (Cut-off > 10: 17,4 %), im Bereich Depressivität ist es jede 10. (Cut-off > 10: 10,1 %). Die Patientinnen mit Kindern unter 18 Jahren unterschieden sich bezüglich ihrer Ängstlichkeit und Depressivität nicht signifikant von den Patientinnen mit erwachsenen Kindern. Die Vergleichsgruppe aus der Allgemeinbevölkerung war signifikant weniger ängstlich als die Brustkrebspatientinnen mit minderjährigen Kindern. Folgende Variablen zeigten einen signifikanten Zusammenhang zur psychischen Belastung der Brustkrebspatientinnen mit minderjährigen Kindern: Anzahl der Kinder, Diagnosezeitpunkt, Erwerbstätigkeit. Schlussfolgerung: Im ambulanten Kontext ist eine stärkere Sensibilisierung für langfristige Anpassungsprobleme bei den betroffenen Frauen erforderlich, da Brustkrebspatientinnen vor allem nach Abschluss der Akutbehandlung eine hohe psychische Belastung zeigen. Es ergeben sich Anzeichen, dass Krebspatientinnen mit mehreren Kindern über zusätzliche familiäre Bewältigungsressourcen und eine tragfähigere Familienstruktur verfügen.
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