Die Versorgungssituation bei psychischen Störungen in Deutschland

In den letzten Jahren wurde ein erheblicher Anstieg der Inanspruchnahme des Versorgungssystems aufgrund psychischer Störungen verzeichnet. Aktuelle Untersuchungen zur Prävalenz psychischer Störungen zeigen, dass die Häufigkeit psychischer Störungen nicht zuzunehmen scheint. Derzeit können nur Vermutungen über die Gründe des deutlichen Fallzahlanstiegs bei eher stabiler Prävalenz psychischer Erkrankungen angestellt werden. Im Bereich der psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutischen Versorgung ist eine Steigerung der Kapazitäten zu verzeichnen. Trotz zunehmender Kapazitäten zeichnet sich sowohl im ambulanten wie auch im stationären Versorgungsbereich eine zunehmende Belastung ab, die darauf hinweist, dass die Nachfrage nach fachspezifischer Versorgung auch über die zunehmenden Kapazitäten bisher nicht hinreichend gedeckt werden kann. Ein erheblicher Anteil der Versorgung psychischer Erkrankungen entfällt auf allgemeinmedizinische und somatische Fachrichtungen einhergehend mit geringer disziplinenübergreifender und koordinierter Kooperation. Sektorübergreifende Versorgungsmodelle sind im Bereich der psychischen Störungen bisher nur in Einzelprojekten realisiert.

Thieme E-Journals – DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift / Abstract

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