Evidenzbasierte Patienteninformationen im Internet – Eine Studie zur Qualität von Websites zur Posttraumatischen Belastungsstörung

Weite Teile der Bevölkerung informieren sich bei Fragen zu psychischer Gesundheit im Internet. Dabei beeinflussen die dort recherchierten Informationen Gesundheitsverhalten und -einstellungen. Umso wichtiger ist es, die Qualität medizinischer und psychologischer Internetinformationen sicher zu stellen und auf ihre Hochwertigkeit auch im Sinne der Evidenzbasierung hin zu überprüfen. Im internationalen Raum existiert eine Reihe von Studien, die Mängel an der Qualität internetbasierter Gesundheitsinformationen konstatieren. Für deutschsprachige Websites sind entsprechende Untersuchungen kaum vorhanden. Aus diesem Grund wurde exemplarisch für das Störungsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung eine Inhaltsanalyse von N = 20 Suchergebnissen bei Google vorgenommen. Analysiert wurden u. a. die Art des Anbieters, die Qualität der Informationen, die präferierten Behandlungsansätze sowie die Benutzerfreundlichkeit der Website. Die Befunde zeigen, dass die verschiedenen Behandlungsansätze (Psychotherapie, Psychopharmakotherapie, Selbsthilfe) ausgewogen dargestellt werden, jedoch psychodynamische Psychotherapieverfahren gegenüber der Kognitiven Verhaltenstherapie deutlich unterrepräsentiert sind. Die Qualität der Informationen war generell im mittleren Bereich angesiedelt, was vor allem durch die mangelhafte Benutzerfreundlichkeit der Websites bedingt ist. Falsch- und Fehlinformationen waren wenig zu verzeichnen. Abschließend werden Modelle zur Qualitätssicherung als Beitrag für evidenzbasierte Patienteninformationen vorgestellt und damit verbundene Probleme diskutiert.

Evidenzbasierte Patienteninformationen im Internet – Eine Studie zur Qualität von Websites zur Posttraumatischen Belastungsstörung – Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie – Volume 61, Number 4 / 2013 – Verlag Hans Huber

Das könnte Sie auch interessieren:

(Comments are closed)