Wie viele arbeitsbezogene Leistungen bekommen Patienten mit besonderen beruflichen Problemlagen? Analyse einer repräsentativen indikationsübergreifenden Stichprobe von Rehabilitanden

Ziel: Es soll untersucht werden, wie viele arbeitsbezogene Leistungen in der medizinischen Rehabilitation im Auftrag der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund erbracht werden, ob Personen mit besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL) besondere Berücksichtigung finden und wie hoch der Erfüllungsgrad der im MBOR-Anforderungsprofil definierten Anforderungen ist.

Methoden: Eine indikationsübergreifende repräsentative Stichprobe von Versicherten der DRV Bund im erwerbsfähigen Alter wurde vor Beginn der medizinischen Rehabilitation postalisch befragt. Arbeitsbezogene Leistungen wurden auf Basis der Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) erhoben.

Ergebnisse: Für 2 232 Versicherte lagen vollständige Daten vor. Personen mit BBPL erhielten durchschnittlich 6,1 h arbeitsbezogene Leistungen. Die Unterschiede zwischen Personen mit und ohne BBPL waren auch für einzelne Kernangebote allenfalls gering (standardized mean difference, SMD=0,12–0,34). In keinem Kernangebot konnten die im MBOR-Anforderungsprofil geforderten Mindestanteile erreicht werden. Differenzierte Analysen nach BBPL zeigten keine wesentlichen Unterschiede.

Diskussion: Die Analyse deutet auf eine insuffiziente Ausgestaltung medizinischer Rehabilita­tionsleistungen in Bezug auf Häufigkeit und Intensität berufsorientierter Leistungen in der medizinischen Rehabilitation hin. Insbesondere die fehlende Bedarfsadäquanz verweist auf den erheblichen Bedarf der Implementierung von Leitlinien bei der Erbringung arbeitsbezogener Leistungen.

Thieme E-Journals – Die Rehabilitation / Abstract

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