Theorie und Praxis der mentalisierungsbasierten Therapie (MBT) bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung

  • Die Fähigkeit zu mentalisieren, wird entwicklungspsychologisch im Rahmen früher Bindungsbeziehungen erworben.
  • Zentrale Mechanismen bei der Entwicklung eines mentalen Selbst sind die kontingente und markierte Affektspiegelung und das Spielen der Bezugspersonen mit der kindlichen Realität.
  • Eine andauernde Fehlabstimmung der Bezugspersonen mit dem Erleben des Kindes unterminiert die Entwicklung eines mentalen Selbst und die damit verbundene Fähigkeit zur Affektregulation.
  • Dies kann zur Entwicklung einer Borderline-Pathologie mit falschen und fremden Selbstanteilen führen, bei der zum Erhalt der Selbstkohärenz in bindungsrelevanten Situationen auf prämentalistische Zustände rekurriert werden muss.
  • Die MBT bietet eine Antwort auf die Paradoxie, dass jede psychotherapeutische Begegnung eine bindungsrelevante Situation darstellt, in der das Mentalisieren von Borderline-Patienten zusammenzubrechen droht, während Mentalisieren gleichzeitig Voraussetzung für eine wirksame Psychotherapie ist.
  • Die Berücksichtigung mentalisierungsfördernder Interventionen kann in jedem medizinischen und psychosozialen Kontext dazu dienen, schädigende und entwicklungshemmende Einflüsse auf Borderline-Patienten zu minimieren.

Thieme E-Journals – PSYCH up2date / Abstract

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