Individuelle Rehabilitationsziele und Zielerreichung bei Patienten im Verlauf der orthopädischen Rehabilitation

Fragestellung: Der vorliegende Beitrag untersucht den Zusammenhang und den Umfang der Übereinstimmung von Rehabilitationszielen und Zielerreichung sowie die Erfolgsbewertung der Rehabilitation aus Sicht orthopädischer Patienten.

Material und Methode: In die Studie eingeschlossen wurden 602 Patienten (Altersdurchschnitt: 49 Jahre, 76% Frauen) aus 2 Rehabilitationskliniken, die häufigste Hauptdiagnosegruppe war Rückenschmerz (44%). Die schriftliche Befragung erfolgte jeweils am Beginn sowie am Ende der Rehabilitationsmaßnahme. Erfasst wurden die Rehaziele mittels einer Zielauswahlliste (38 Ziele). Weitere validierte Selbst- und Fremdbeurteilungsfragebogen wurden zur Erfassung somatischer und psychosozialer Merkmale eingesetzt.

Ergebnisse: Die von Patienten am häufigsten genannten Rehabilitationsziele (> 90%) sind Minderung körperlicher Beschwerden, Verbesserung der Belastbarkeit/Kondition und Erlernen körperlicher Übungen. Diese Ziele wurden häufig auch erreicht. Ärzte haben bezüglich des Reha-Erfolges ihrer Patienten deutlich höhere Erwartungen. Für den durch die Patienten eingeschätzten Erfolg der Rehabilitation ist neben dem Geschlecht (männlich), dem Alter (ältere Rehabilitanden) auch eine geringere Anzahl von Zielen sowie eine höhere Anzahl erreichter Ziele von Bedeutung. Handelt es sich um eine Erstmaßnahme, wird der Erfolg ebenfalls höher eingeschätzt.

Diskussion und Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Ergebnisse sprechen für eine sorgfältige Planung der Reha und der individuellen Rehaziele. Dies sollte im Vorfeld und im Rahmen eines gemeinsamen Entscheidungsprozesses durch Arzt und Patient erfolgen. Die Absteckung realistischer Ziele kann zu einer höheren Erfolgsquote der Rehamaßnahme und zu einer größeren Behandlungszufriedenheit führen.

Thieme E-Journals – Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin / Abstract

Das könnte Sie auch interessieren:

(Comments are closed)