Ist Arbeit im Alter gesund? Erkenntnisse aus Familienunternehmen am Beispiel der bayerischen Agrarwirtschaft

Ziel der Studie: Arbeiten in der zweiten Lebenshälfte ist individuell und gesellschaftlich bedeutsam. Ziel der Studie ist es, die subjektive Gesundheit von älteren, insbesondere jenseits des gesetzlichen Renteneintrittsalters erwerbstätigen oder mithelfenden Personen in Familienunternehmen am Beispiel der bayerischen Agrarwirtschaft mehrdimensional zu beschreiben.

Methode: Es wird eine 3-stufige, proportional nach regionalem Populationsumfang geschichtete Zufallsstichprobe gezogen und eine querschnittliche Fragebogenerhebung durchgeführt (persönliche Ausgabe der Fragebögen, postalischer Rücklauf n=3 176, 39,1%). Die Ergebnisse der Stichprobe (Männer 59.8%, mindestens 65 Jahre 60,8%, kleinste/kleine Betriebe 61,8%) sind verallgemeinerbar.

Ergebnis: Die Lebenszufriedenheit ist im Vergleich zur deutschen Bevölkerung ähnlicher Alterskohorte etwa gleich. Im Vergleich zum gewerblich-technischen Bereich liegen deutlich weniger körperliche Beschwerden, weniger Befindensbeeinträchtigungen und eine sehr deutlich höhere Arbeitsfreude vor. Die Gesundheitsindikatoren sind unabhängig von betrieblichen Strukturen, aber mit Alter und Geschlecht assoziiert – beim Alter teils nicht-linear.

Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigt, dass Arbeit im Alter eine Quelle für subjektive Gesundheit sein kann. Möglicherweise ist die Betriebsnachfolge in Familienunternehmen gesundheitsrelevant. Die Befunde dürften mindestens auf strukturähnliche Agrarregionen sowie das Handwerk übertragbar sein. Sie stützten die individuelle Auseinandersetzung mit und die gesellschaftliche Debatte um ein positives Alters- und Alternsbild.

Quelle: Thieme E-Journals – Das Gesundheitswesen / Abstract

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