CHIP Deutschland: Einfluss eines Lebensstil-Schulungsprogramms zur Primär- und Sekundärprävention von Typ 2 Diabetes auf das Ernährungsverhalten und die Bedeutung sozialkognitiver Variablen

Hintergrund: Eine Ernährungsweise mit moderater Fett- und hoher Ballaststoffzufuhr kann das metabolische Risiko bei Diabetikern senken. Die Studie untersucht, ob sich das Ernährungsverhalten der Probanden durch ein intensives Lebensstil-Schulungsprogramm verbessert und welche sozial-kognitiven Variablen als Einflussfaktoren für die Änderung des Ernährungsverhaltens und einer möglichen Gewichtsreduktion identifiziert werden können.

Patienten und Methoden: Es wurden Probanden mit manifestem Diabetes oder einem erhöhten Erkrankungsrisiko eingeschlossen (Intervention: N=43; Kontrolle: N=40). Der Studienzeitraum umfasste die Interventionsphase mit einem einführenden, individuellen Coaching, einem 8-wöchigen intensiven Lebensstilprogramm und einem persönlichen Abschlusscoaching sowie eine anschließende 10-monatige Follow-Up-Phase. Neben anthropometrischen, Vital- und Laborparametern (z. B. Gewicht, HbA1c, FINDRISK) wurden die HAPA-Verhaltensstadien (Unentschiedene, Vorbereitende, Aktive), die Ergebniserwartung, Handlungsplanung und Selbstwirksamkeit in Bezug auf das Ernährungsverhalten erfasst.

Ergebnisse: Das Gewicht reduzierte sich durch die Intervention. Ernährungsverhalten, Selbstwirksamkeit, Handlungsplanung und Ergebniserwartung verbesserten sich in der Interventions-, nicht aber in der Kontrollgruppe. In der Interventionsgruppe wurde ein Zusammenhang zwischen der Selbstwirksamkeit nach 8 Wochen und der Gewichtsreduktion verzeichnet.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass das Risikoprofil der Probanden durch die Intervention verbessert werden konnte. Insbesondere eine gesteigerte Selbstwirksamkeit scheint die Etablierung präventiver Verhaltensweisen beim T2D zu unterstützen.

Schlussfolgerung: Lebensstilcoachings zur langfristigen Verhaltensänderung sollten sich stärker auf die Volitionsphase konzentrieren und die Selbstwirksamkeit der Teilnehmer stärken.

Thieme E-Journals – Das Gesundheitswesen / Abstract

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