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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Die Kopfschmerzforschung und klinische Weiterbildung in Deutschland hatte ihren Beginn in den 1970er-Jahren und ist mit dem Engagement von D. Soyka verbunden. Dadurch wurde nicht nur die Gründung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) am 28.6.1979 in Erlangen ermöglicht, sondern letztlich auch die Gründung der International Headache Society (IHS) mit angestoßen. Letztere veröffentlichte dann 1988 die erste in der Praxis brauchbare und verbindliche Klassifikation von Kopfschmerzen, die sich im Weiteren als eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Forschung auf dem Gebiet der Kopfschmerzen herausstellte. Aufbauend darauf konnten für alle Industrieländer Prävalenzzahlen erhoben werden, die zeigen, dass Kopfschmerzen mit einer 12-Monats-Prävalenz von etwa 60 % zu den absolut häufigsten Gesundheitsbeschwerden zählen. Grundlagenforschung zeigte, dass serotoninergen Mechanismen eine wesentliche Rolle bei der Schmerzentstehung zukommt. In Deutschland konnten verschiedene Gruppen zeigen, dass Hirnstammareale in der Pathophysiologie der Migräne eine wesentliche Rolle spielen. Verschiedene Arbeitsgruppen waren dann auch an der Entschlüsselung von molekularen Signalwegen in der Entstehung von Migräne und Clusterkopfschmerz, z. B. über das „calcitonin gene-related peptide“ (CGRP), beteiligt. Eine Besonderheit der Deutschen Versorgungslandschaft ist die Etablierung von integrierten Kopfschmerzzentren, die eine multimodale Therapie von chronisch erkrankten, schwer betroffenen Patienten ermöglichen. Diesen Erfolgen stehen aber konkrete Probleme gegenüber, die die Fortsetzung dieser erfolgreichen Arbeit gefährden. Neben einem Defizit in der universitären Verankerung der Kopfschmerzforschung finden sich auch zunehmend Defizite in der studentischen wie auch klinischen Lehre und Weiterbildung, was in Zukunft Defizite in der klinischen Versorgung erwarten lässt. Bedingt ist das Defizit letztlich auch durch eine finanzielle Unterausstattung der Forschung und klinischen Versorgung auf dem Gebiet der Kopfschmerzerkrankungen.
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