„Schmerzen sind eher zu ertragen als das Alleinsein“

Einleitung: Die hospizliche und palliative Versorgung von Migranten am Lebensende in Deutschland wurde bislang kaum untersucht; eine Unterversorgung wird angenommen. Die vorliegende Arbeit wendet sich dem Thema aus der Sicht von Hospizhelfern eines interkulturellen Hospizdienstes zu und beleuchtet die Situation ostasiatischer Migranten am Lebensende.

Methodik: 16 strukturierte Interviews mit Hospizhelfern wurden durchgeführt und nach der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Alle Hospizhelfer hatten selbst einen Migrationshintergrund und konnten auf Erfahrungen von 92 Begleitungen ostasiatischer Patienten zurückgreifen.

Ergebnisse: Es konnten 5 Hauptkategorien herausgearbeitet werden: Heimat, Medizinische Versorgung, Soziales Netzwerk und Familie, Religion und Spiritualität sowie Kommunikation. Unterkategorien liefern dabei genauere Beschreibungen. Insbesondere Essen, Einsamkeit und Schmerzen waren bestimmende und kategorienübergreifende Themen.

Diskussion: Neben bekannten Problemfeldern von Palliative Care bei Migranten wie fehlende Dolmetscher und erschwerter Zugang zur Versorgung, zeigen die Ergebnisse konkrete Beispiele zur Verbesserung auf. Eine flexiblere Essensversorgung, Förderung von Netzwerken der kommunalen Kulturgemeinden sowie differenzierte Schmerzanamnesen sind u. a. Möglichkeiten einer kultursensiblen Begleitung ostasiatischer Patienten.

Thieme E-Journals – Zeitschrift für Palliativmedizin / Abstract

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