Therapeuten, Patienten und die Suchmaschine: Transparenter Umgang mit einem potenziellen Bedürfnis

Durch die Etablierung des Internets als Alltagsmedium eröffneten sich auch für Psychotherapeuten eine Reihe berufsbezogener Nutzungsoptionen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, online verschiedenste Informationen über Patienten einzuholen. Im internationalen Raum wird dieses Phänomen mit dem Begriff „Patient-Targeted Googling“ (PTG) bezeichnet (1). In Deutschland wird PTG jedoch bislang kaum beachtet. Weder ethische Richtlinien regeln den Umgang mit Online-Recherchen von Patientendaten, noch liegen wissenschaftliche Studien zu Motiven von Therapeuten oder den Effekten auf die therapeutische Beziehung vor. Gleiches gilt für das komplementäre Phänomen, denn auch unter Betroffenen von psychischen Störungen ist das Internet als Ratgeber sehr beliebt (2). Sie recherchieren online über ihre Erkrankung, tauschen sich in Selbsthilfeforen aus oder suchen dort nach passenden Psychotherapeuten vor Ort. Allerdings existieren bislang keine Informationen darüber, ob und wenn ja mit welchen Motiven und Auswirkungen Patienten in laufenden Psychotherapien Informationen über ihren Therapeuten im Internet einholen. Empirische Untersuchungen zum Thema „Therapist-Targeted Googling” (TTG) fehlen gänzlich.

Deutsches Ärzteblatt: Artikel

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