Psychische Komorbiditäten bei Patienten mit ICD

Ziel der Therapie mit einem implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) ist die Verhinderung des plötzlichen Herztods. „Defi-Patienten“ gehören daher zu den psychisch am meisten Belasteten im kardiologischen Fachgebiet. Die Lebensqualität von ICD-Trägern ist häufig entscheidend beeinträchtigt durch die anhaltende Beschäftigung mit der Erkrankung und dem Implantat, und knapp ein Drittel entwickelt eine Angst- oder Belastungsstörung oder eine Depression. Dabei sind die Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit durch die kardiale Grunderkrankung, Persönlichkeitsmerkmale und das soziale Umfeld der Patienten die wesentlichen Risikofaktoren. Unvorhersehbar und eventuell mehrfach auftretende, schmerzhafte elektrische Entladungen im Inneren des Körpers (Schocks) tragen abhängig von der Ausprägung der Risiken zur psychischen Belastung bei. Die Anpassung an ein implantiertes ICD-Aggregat ist ein Kontinuum. Aufgabe in der Nachsorge von ICD-Patienten ist es ebenso, Risikofaktoren oder Symptome psychosozialer Belastungen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um den Nutzen der ICD-Therapie zu optimieren.

Thieme E-Journals – Aktuelle Kardiologie / Abstract

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