Der ausreichend gute Therapeut

Psychotherapeuten zeigen eine große Variation in ihrer Fähigkeit, gute Therapieergebnisse zu erzielen. Sie unterscheiden sich v. a. in ihrer Fähigkeit, Brüche der therapeutischen Allianz zu bemerken und zu reparieren. Allianzrupturen sind ein häufiges Phänomen, bleiben aber oft unentdeckt. Andererseits stellt die Reparatur von Allianzrupturen eine große Chance für den Therapieprozess und das Therapieergebnis dar. Empirische Studien legen nahe, Rückmeldungen der Patienten systematisch in den Therapieprozess zu integrieren, um Allianzrupturen frühzeitig zu entdecken. Aus psychodynamischer Sicht ist ein Psychotherapeut dann ein „ausreichend guter“ Therapeut, wenn er seine eigenen, auf unbewussten Aspekten seiner Gegenübertragung beruhenden Begrenzungen bei der Beurteilung der therapeutischen Beziehung zu seinen Patienten anerkennt und ihre Rückmeldungen nutzt, um unvermeidliche Allianzbrüche zu entdecken und zu reparieren. Konsequenzen für Forschung, Praxis und Psychotherapieausbildung werden erörtert.

Der ausreichend gute Therapeut – Springer

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