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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Belastende Kindheitserfahrungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für psychopathologische Entwicklungen. Misshandelte Kinder weisen ein mehrfaches Risiko auf an Depressionen zu erkranken. Der Krankheitsverlauf beginnt früher, ist schwerer und die Behandlungserfolge sind verringert. Personen, die besonders zurückweisungsempfindlich sind, berichten außerdem mehr belastende Kindheitserfahrungen. In der vorliegenden Studie wird in einer allgemeinpsychiatrischen Klinik mit stationärer und tagesklinischer Behandlung der Zusammenhang zwischen belastender Kindheit und Verlauf der Depression sowie Zurückweisungsempfindlichkeit quantifiziert. Bei 48 Patienten mit einer Diagnose der Depression (F31, F32, F33) wurde zu Behandlungsbeginn und -ende mit einem Selbsteinschätzungs- (BDI) und einem Fremdeinschätzungsmaß (HAM-D) die Schwere depressiver Symptomatik beurteilt. Während des Aufenthalts wurden die Patienten mit der «Skala belastende Kindheitserfahrungen» (KERF-I, Kurzversion) zu belastenden Kindheitserlebnissen interviewt und füllten einen Fragebogen zu Zurückweisungsempfindlichkeit (RSQ) aus. Die Hypothesen wurden mit Korrelationsanalysen getestet. Belastende Kindheitserfahrungen waren mit der BDI-basierten Selbsteinschätzung der Depressivität positiv assoziiert, aber nicht mit dem HAM-D Rating. Patienten mit rezidivierender Depression berichteten doppelt so viele belastende Erfahrungen in ihrer Kindheit als Patienten mit einer einzelnen depressiven Episode. Dreifach höhere Belastungswerte zeigten sich bei Patienten in stationärer Behandlung gegenüber solchen in tagesklinischer Behandlung. Belastende Kindheitserfahrungen waren mit einer erhöhten Zurückweisungsempfindlichkeit assoziiert und diese mit einem geringeren Therapieerfolg. Die Zusammenhänge von belastenden Kindheitserfahrungen mit depressiver Symptomatik und Zurückweisungsempfindlichkeit geben Hinweise auf die Bildung negativer kognitiver Schemata. Die negative Korrelation von Therapieerfolg und Zurückweisungsempfindlichkeit bietet eine Erklärung für den ungünstigeren Verlauf einer depressiven Erkrankung bei Patienten mit vielen belastenden Kindheitserfahrungen.
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