Psychosomatische Aspekte der primären Hypertonie

Die primäre Hypertonie ist pathophysiologisch weiterhin ungeklärt. Borderline-Hypertonie, Weißkittel- oder Belastungshypertonie sind wichtige Vorstufen einer manifesten Hypertonie und finden sich häufig auch bei Patienten in psychosomatischer Behandlung. Bei diesen Patienten finden wir regelmäßig eine Erhöhung der allostatischen Last als Hinweis auf eine chronische Stressbelastung. Für lebensgeschichtliche Faktoren wie lebensgeschichtliche Vernachlässigungs- und Missbrauchserfahrungen, für eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) wie auch für ein belastendes Lebensumfeld mit beruflichem, familiärem oder sozialem Stress konnte ein klarer Zusammenhang mit dem Auftreten einer primären Hypertonie aufgezeigt werden. Damit in Verbindung stehende Verhaltensfaktoren wie Rauchen, vermehrter Alkoholkonsum und unzureichende körperliche Aktivität erhöhen ebenfalls das Risiko für eine primäre Hypertonie. Neuropeptide als Kotransmitter oder Neuromodulatoren, die langanhaltende vasoaktive Effekte vermitteln können, sind vielversprechende Kandidaten zur Identifikation eines molekularen Korrelats für die Erklärung des Zusammenhangs zwischen lebensgeschichtlichen Belastungsfaktoren und der primären Hypertonie.

Thieme E-Journals – Aktuelle Kardiologie / Abstract

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