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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Hintergrund: Etwa ein Drittel aller Reha-Anträge bei der Deutschen Rentenversicherung werden abgelehnt. Es wird vermutet, dass sich Versicherte, deren Antrag abgelehnt wurde, gesundheitlich oder beruflich ungünstig entwickeln. Bislang finden sich keine publizierten Untersuchungen zur Gruppe der Antragsteller[1] mit abgelehntem Antrag.
Methode: Von N=2 075 eingeschlossenen Antragstellern erhielten 345 Personen einen Ablehnungsbescheid. Für die weiteren Befragungen wurden für diese Personen solche mit einer Antragsbewilligung gematcht (Propensity-Score-Matching). Am Ende der Studie lagen für 173 Versicherte mit abgelehntem Antrag und 223 Versicherte mit bewilligtem Antrag auswertbare Datensätze zu allen 3 Messzeitpunkten (bei Antragstellung, nach 4 und nach 10 Monaten) vor. Die Verläufe der beiden Gruppen wurden mithilfe von Varianzanalysen mit Messwiederholung analysiert.
Ergebnisse: Bei Antragstellung zeigen sich im gesundheitlichen und beruflichen Bereich keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Auch die Ausschöpfung ambulanter Therapien im Jahr vor der Reha-Antragstellung ist bei Personen mit bewilligtem bzw. abgelehntem Antrag ähnlich. 4 Monate nach Antragstellung ergibt sich für die Gruppe mit bewilligtem Antrag ein leichter Vorteil, vereinzelt zeigen sich auch signifikante Unterschiede. Die Inanspruchnahme ärztlicher und nichtärztlicher Behandlung gestaltet sich bei beiden Gruppen ähnlich. 10 Monate nach Reha-Antragstellung weisen beide Gruppen weitere Verbesserungen auf. Unterschiede bei Arztbesuchen und bei nichtärztlichen Therapeuten sind nicht festzustellen.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Vermutung, dass bei Versicherten, deren Antrag abgelehnt wurde, mit einem ungünstigen gesundheitlichen oder beruflichen Verlauf gerechnet werden muss, ließ sich in vorliegender Studie nicht bestätigen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Auf welche Faktoren sich diese positiven Entwicklungen zurückführen lassen, können wir auf der Basis der vorliegenden Studie nicht beantworten.
Thieme E-Journals – Die Rehabilitation / Abstract
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