Kinderwunsch bei (permanenter) Infertiliät: Entwicklung und Ergebnisse des „Fragebogens Einstellungen zur Mutterschaft (FEMu)“

Studie 1 Fragebogenentwicklung Die meisten Fragebögen zu Einstellungen zur Mutterschaft setzen Fertilität voraus und bilden positive und negative Einstellungen zur Mutterschaft auf einer Dimension ab. Häufig liegen zudem keine deutschsprachigen Versionen und Normwerte vor. Ziel dieser Studie ist es zu überprüfen, ob mit der Entwicklung des „FEMu“ ein Instrument zur Verfügung steht, mit dem Einstellungen mehrdimensional erfasst werden und welches unabhängig vom Fertilitätsstatus zu beantworten ist. Der FEMu wurde an einer weiblichen Stichprobe (n=932) mittels Hauptachsenanalyse (oblique Rotation) entwickelt, welche 2 unabhängige Hauptskalen („pro Kind“, „contra Kind“) mit 5 Unterskalen (Entbehrung/Fremdbestimmtheit, Attraktivität/Ausgeglichenheit, Unvollständigkeit, Verbundheit, Akzeptanz) und 4 Prototypen (Idealisierung, Ablehnung, Ambivalenz, Indifferenz) ergab.

Studie 2 Überprüfung an klinischen Stichproben Zur Überprüfung an klinischen Gruppen wurden Personen mit Kompletter Androgeninsensitivität (CAIS, n=12), Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (MRKHS, n=49) und Polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS, n=55) befragt, wobei die ersteren unter permanenter Infertilität leiden und bei PCOS eine eingeschränkte Fruchtbarkeit vorliegt. Es wurden die Stärke des Kinderwunsches, die FEMu-Hauptfaktoren sowie die Prototypen ausgewertet. Die Unabhängigkeit der Pro- und Contra-Kind-Scores und die Prototypen ließen sich empirisch bestätigen. Bei CAIS wurde ein geringer Kinderwunsch und eine indifferente Haltung, bei MRKHS ein mittelgradiger Kinderwunsch und Ambivalenz, bei PCOS ein maximaler Kinderwunsch und eine Idealisierung von Mutterschaft festgestellt.

Quelle: Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract

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