Deutschsprachige Präventionsprogramme für Essstörungen – Ein systematisches Review

Im deutschsprachigen Raum existiert mittlerweile eine Vielzahl primärer und sekundärer Präventionsprogramme für Essstörungen, jeweils entwickelt für unterschiedliche Zielgruppen und Kontexte. Ziel dieser Arbeit war eine systematische Zusammenfassung der Inhalte und Ergebnisse primärer und sekundärer deutschsprachiger Präventionsprogramme sowie die Integration der Studienergebnisse. Dies soll medizinischem Fachpersonal aber auch Psychologen, Lehrkräften und Sozialarbeitern einen umfassenden Überblick bei der Auswahl wirksamer und gut evaluierter Programme bieten. Die systematische Literaturrecherche ergab 22 primär- und sekundärpräventive Präventionsprogramme für Essstörungen, davon waren 11 wissenschaftlich evaluiert. Die Programme sind entweder für Schulen, das Internet oder ambulante Gruppen konzipiert. Die Mehrzahl der Studien weist auf eine Reduktion von Gewichts- und Figursorgen und Schlankheitsstreben sowie auf eine Erhöhung des (Körper-) Selbstwerts in der Gesamtstichprobe oder in der Risikogruppe hin. Eine Reduktion des auffälligen Essverhaltens hingegen scheint nur bei Risikogruppen oder sekundärpräventiven Programmen möglich. Alle Programme verändern mind. eine Zielvariable bedeutsam. Sekundäre Präventionsprogramme erzielten höhere Effektstärken als primärpräventive. Limitationen der Studien und Implikationen für zukünftige Forschung werden diskutiert.

Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract

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