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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Als Antwort auf die Veränderungen der Arbeitswelt und den demografischen Wandel spielt in vielen Unternehmen das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) eine zentrale Rolle. Bei der Suche nach externer Unterstützung sind die spezifischen Kompetenzen von Psychotherapeuten sehr gefragt.
Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract
Hintergrund: Multimorbide Versicherte mit 2 und mehr chronischen Krankheiten mit sozialmedizinischer Relevanz, rücken immer mehr in den Vordergrund rehabilitativer Versorgung.
Methodik: Nach Klärung von Begriffen, Versorgungsfragen und Herausforderungen der Rehabilitation (Teil I) beschreibt eine Projektgruppe des Ärztlichen Sachverständigenrates der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) vielfältige Handlungsfelder für die rehabilitative Versorgung von Personen mit Multimorbidität.
Ergebnisse: Der Sachverständigenrat empfiehlt ein Bündel möglicher und notwendiger Maßnahmen Diese reichen in ihrer Vielfalt von der Überprüfung des Formularwesens auf valide Identifizierung der rehabilitativen Bedarfe über eine diesbezügliche Sensibilisierung und Kompetenzerweiterung des involvierten Personals der Sozialleistungsträger und der Rehabilitationseinrichtungen bis hin zu einer Berücksichtigung von Multimorbidität in Leitlinien sowie Klärung noch offener Forschungsfragen.
Die Interaktion von kardiovaskulären Dynamiken und der Schmerzwahrnehmung stellt eine bedeutsame Komponente der intrinsischen Schmerzregulation dar. Bei Gesunden provoziert ein akuter Schmerzreiz ein erhöhtes sympathisches Arousal, einhergehend mit einem Anstieg des mittleren arteriellen Blutdrucks. Arterielle Barorezeptoren registrieren solche phasischen Blutdruckveränderungen und projizieren diese Information zum dorsomedialen Nucleus tractus solitarii (dmNTS) im unteren Hirnstamm. Durch Verbindungen in weitere Hirnstammareale, aber auch in höhere kortikale Gebiete hat dies schließlich eine Regulation des Blutdrucks, aber auch die Modulation von Schlaf, Angst und Schmerz zur Folge. Bei Gesunden besteht daher eine inverse Beziehung von Blutdruck und Schmerzsensitivität, dieser Zusammenhang ist jedoch im chronischen Schmerz gestört. Es wird diskutiert, dass, bedingt durch Stress und Schmerzverhalten, klassische und operante Konditionierungsprozesse in einer Subgruppe von Patienten die Baroreflexsensitivität reduzieren und dadurch die Aktivität des dmNTS vermindern können. Das führt zur Reduktion der autonomen Regulationsfähigkeit und zu einer fehlenden intrinsischen Schmerzhemmung. Gleichzeitig wird die Funktion des Baroreflexes selbst durch kognitive und affektive Prozesse moduliert. In diesem Beitrag wird die Rolle des Baroreflexes als ein möglicher wichtiger Faktor in der Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischem Schmerz dargestellt. Berücksichtigt werden dabei auch relevante Lernprozesse. Darauf aufbauend werden mechanismenbasierte individuelle Behandlungsansätze für Schmerzpatienten mit hypertoner Stressreaktivität kritisch diskutiert.
Quelle: Baroreflexsensitivität und chronischer SchmerzBaroreflex sensitivity and chronic pain | SpringerLink
Um Soldaten nach belastenden Einsätzen bestmöglich zu unterstützen, hat die Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden gemeinsam mit der Universität der Bundeswehr München und dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin eine Smartphone-App entwickelt. Der „CoachPTBS“ zeigt Wege in die medizinische Behandlung auf, informiert über die Erkrankung und bietet Möglichkeiten zur Selbsteinschätzung.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt: Psychotherapie: Hilfe für traumatisierte Bundeswehrsoldaten
Woran kann ich erkennen, dass ein Angehöriger depressiv ist?
Hauptsymptome sind Antriebsverlust, Freudlosigkeit und gedrückte Stimmung. Betroffene haben keine Lust mehr auf Dinge, die sie früher gern gemacht haben und kapseln sich ab: Freunde und Bekannte sehen sie immer seltener. Dazu kommen Schlafstörungen, mangelndes Selbstwertgefühl, Konzentrationsstörungen, verminderter Appetit, Libidoverlust und verschiedene körperliche Symptome. Der Zustand dauert mehrere Wochen.
Was sollte ich dann tun?
Sie sollten mit dem Betroffenen sprechen. Sagen Sie, dass Sie Veränderungen an seiner Person bemerkt haben. Fragen Sie, ob Sie helfen können. Schlagen Sie beispielsweise einen Arztbesuch vor.
Quelle: Depression eines Angehörigen – Ratgeber – SPIEGEL ONLINE
Bei onkologischen Patienten gibt es kaum Erkenntnisse darüber, welche Fragen in Bezug auf die Narkose vorhanden sind und wie gut diese im Prämedikationsgespräch der Anästhesie erfüllt werden. Die Autoren setzten eine zuvor mit guten psychometrischen Kennwerten entwickelte anästhesiebezogene Fragenidentifikationsliste (FIL-A) bei an Krebs erkrankten Patienten in der Prämedikationsambulanz der Universitätsklinik Mainz ein (als Sollwert). Die Patienten gaben ihr Informationsbedürfnis auf 4 Skalen an: (1) „Narkoseablauf und -wirkung“ (FIL-A-A), (2) „Sicherheit der Narkose“ (FIL-A-S), (3) „Hinweise zu Verhaltensregeln vor der Narkose“ (FIL-A-V) und (4) „Narkosebezogenes ärztliches Handeln“ (FIL-A-H). Zusätzlich füllten sie das Angstinventar State Trait Operation Anxiety (STOA) aus. Nach Ende des Prämedikationsgesprächs bearbeiteten sie eine der FIL-A analogen Fragenbeantwortungsliste (FBL-A) als Istwert sowie erneut die STOA-Skala. Das Wichtigste für die Befragten waren Informationen über die Sicherheit der Narkose, dann über Narkoseablauf und -wirkung sowie das begleitende ärztliche Handeln. Am wenigsten wichtig waren ihnen Erklärungen zu Verhaltensmaßregeln vor der Narkose.
Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fordert, zukünftig in der Bedarfsplanung psychotherapeutischer Praxen zu berücksichtigen, ob in einer Region mehr oder weniger Menschen psychisch erkranken. „Ein Einstieg in eine solche morbiditätsorientierte Bedarfsplanung ist machbar“, stellt BPtK-Präsident Dr. Dietrich Munz zum IGES/Jacobi-Gutachten, das heute veröffentlicht wurde, fest. „Eine Reform der bisherigen Bedarfsplanung ist dringend: Obwohl wir in vielen Regionen monatelange Wartezeiten bei niedergelassenen Psychotherapeuten haben, soll sich nach der bisherigen Bedarfsplanung ihre Zahl um fast 4.500 Sitze verringern. Das wäre ein Desaster für psychisch kranke Menschen, weil sie noch länger auf eine Behandlung warten müssten.“
Quelle: Bundespsychotherapeutenkammer
Hintergrund: Mit dem Entwicklungsprozess RehaFutur (BMAS) wurden angesichts aktueller Herausforderungen Empfehlungen für eine zukunftsorientierte, innovative berufliche Rehabilitation formuliert. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Westfalen setzte diese Empfehlungen mit dem Beratungskonzept RehaFuturReal® in die Praxis um. Mittels einer am Case Management (CM) orientierten Arbeitsweise sollte die Beratungsleistung der Reha-Fachberater (RFB) als zentrale Akteure im beruflichen Rehabilitationsprozess optimiert werden. Das Beratungskonzept RehaFuturReal® wurde durch die RWTH Aachen wissenschaftlich begleitet und formativ wie summativ evaluiert. Ziel war es, die DRV Westfalen bei der organisationalen Implementierung von RehaFuturReal® zu unterstützen sowie zu überprüfen, inwiefern die inhaltliche Umsetzung in den Beratungsalltag erfolgreich war.
Methode: Das Konzept wurde von der DRV Westfalen vom 01.04.2013 bis zum 31.12.2014 im Interventionsbezirk Dortmund mit 10 RFB erprobt. Die Zielgruppe der 320 Versicherten zeichnete sich durch 3 Kriterien aus: (noch) bestehendes Beschäftigungsverhältnis, vorliegende Integrationsproblematik und gegebener Unterstützungsbedarf im Hinblick auf die berufliche Integration. Die Evaluation von RehaFuturReal® erfolgte sowohl summativ (Prä-Post-Vergleich) als auch formativ (prozessorientiert). Organisationale Implementierung sowie inhaltliche Umsetzung wurde unter Berücksichtigung der Perspektive der RFB, der Versicherten und der Arbeitgeber mittels des Drei-Ebenen-Konzepts von Donabedian (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität) bewertet.
Ziel der Studie: Der langfristige Rehabilitationserfolg bei chronischem Rückenschmerz ist bislang nicht gegeben. Die vorliegende Studie untersuchte die Förderfaktoren, Barrieren sowie das Barrierenmanagement von Rehabilitanden zur Umsetzung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen.
Methodik: Insgesamt konnten die Dokumente von 35 Rehabilitanden aus 4 stationären verhaltensmedizinisch orthopädischen Rehabilitationskliniken ausgewertet werden, die anhand von 3 offenen Fragen schriftlich befragt wurden. Die frei formulierten Aussagen wurden elektronisch erfasst und anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Zu den Förderfaktoren für die Umsetzung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen der Rehabilitanden zählten das Erlernen von Methoden zur Schmerz- und Stressbewältigung sowie die Stärkung von Volition und Lebensqualität. Bei Rehabilitanden mit klinisch-auffälligen Werten in der Depressivität wurden als Barrieren eine unzureichende Volition sowie familiäre und berufliche Belastungen identifiziert. Insbesondere soziale Unterstützung wurde als förderlicher Faktor für die Alltagsimplementierung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen benannt.
Schlussfolgerung: Die Befunde legen nahe, dass der langfristige Rehabilitationserfolg durch den Einsatz alltagsnaher Übungen, ein individualisiertes Barrierenmanagement sowie flächendeckende post-rehabilitative Behandlungsangebote verbessert werden kann.
Ziel: Die Verbund-Rehabilitation Orthopädie-Psychosomatik (VOP) ist eine spezielle Form der verhaltensmedizinisch-orthopädischen Rehabilitation (VMO). Ziel der Studie ist ein Vergleich der Effekte der VOP mit denen der orthopädischen sowie psychosomatischen Rehabilitation.
Methodik: In einer 3-armigen Fall-Kontroll-Studie wurden der psychische und körperliche Gesundheitszustand von Rehabilitanden einer VOP sowie einer orthopädischen und psychosomatischen Standardrehabilitation zu Beginn und Ende der Rehabilitation gegenübergestellt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die psychische Belastung war in der VOP (N=511) und Psychosomatik (N=322) zu Rehabilitationsbeginn vergleichbar. Aus körperlicher Sicht waren VOP-Rehabilitanden zu beiden Messzeitpunkten vergleichbar mit orthopädischen Rehabilitanden (N=135). Durch die VOP konnte der psychische und körperliche Gesundheitszustand gleichermaßen stark verbessert werden wie in den entsprechenden Standardrehabilitationen. Die VOP ist bei Patienten mit Doppeldiagnosen somit eine erfolgreiche Therapie.