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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Psychotherapeuten präsentieren sich zunehmend im Internet. Eine Studie vom Universitätsklinikum Jena hat jetzt insgesamt 466 Praxiswebsites von 228 Heilpraktikern für Psychotherapie und von 238 Psychologischen Psychotherapeuten im Hinblick auf Inhalte und Qualität analysiert. Sie stellten fest, dass zu über 90 Prozent allgemeine Kriterien erfüllt wurden, wie Angabe des Namens, der Praxisadresse und der Telefonnummer. Aber nur 42 Prozent der Websites wurden den rechtlichen Erfordernissen an eine Praxiswebsite gerecht. Auch Möglichkeiten zur Online-Kontaktaufnahme und -Terminvergabe, Hinweise auf eine behindertengerechte Ausstattung der Praxis oder das Angebot einer internen Suche auf der Website gab es selten. Beim Vergleich der Praxiswebsites der beiden Berufsgruppen zeigte sich, dass die der Heilpraktiker oft mehr Kriterien erfüllten und damit von höherer Qualität und Aussagekraft waren.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt: Psychotherapeuten: Optimierungsbedarf beim Internetauftritt
Bei vielen Apps ist die Grenze zwischen Wellnessanwendung und Medizinprodukt nicht immer klar zu erkennen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte will nun Ansprechpartner für junge Unternehmer und Gründer von Medizin-Apps werden.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt: Gesundheits-Apps: Behörde als Unterstützer für Start-ups
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und der Fakultätentag Psychologie haben die geplante Überarbeitung des Psychotherapeutengesetzes begrüßt. Der vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegte Eckpunkte-Entwurf berücksichtigt etliche von den Verbänden geforderte Kriterien, wie etwa die Verzahnung wissenschaftlicher und praktischer Ausbildungen, ein fünfjähriges wissenschaftliches Universitätsstudium sowie die Kompatibilität mit dem Bachelor-/Mastersystem.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt: Psychotherapeutengesetz: Psychologen fordern Abschluss auf Masterniveau
Die deutsche Bevölkerung ist für ein digitales Gesundheitswesen technisch gerüstet. Die Menschen stehen den neuen Angeboten außerdem positiv gegenüber. Das zeigt die Studie „Smart Health“ der Techniker Krankenkasse (TK). Sie beruht auf einer Befragung von 1.001 Deutschen zwischen 18 und 70 Jahren. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat die Teilnehmer hierzu nach ihrem derzeitigen Nutzungsverhalten sowie ihren Erwartungen und Wünschen an digitale Gesundheitsangebote befragt.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt: Deutsche sind offen für Digitalisierung im Gesundheitswesen
Die Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Künstlerische Therapien (BAG KT) hatten die Durchführung einer Berufsgruppenanalyse Künstlerische Therapeutinnen und Therapeuten im Format einer Online-Erhebung beschlossen. Hierzu wurde ein Fragebogen für alle Fachrichtungen Künstlerischer Therapien entwickelt, der neben soziodemografischen Angaben, Angaben zu der Qualifikation, zu den Tätigkeitsbereichen, zu Kennzeichen der Klientel, zum institutionellen Rahmen und Setting sowie zur Vergütung erfasst. Es liegen 2 303 auswertbare Datensätze vor. Im Fokus stehen hier die Künstlerischen Therapeuten, die im Gesundheitswesen gemäß SGB tätig sind (N=2134). 83% sind weiblich. 56% sind in der Akut- und Heilbehandlung, gefolgt von den Bereichen Rehabilitation und Kinder- und Jugendhilfe, tätig. Den größten Anteil haben in allen Bereichen die Fachrichtungen Musik- und Kunsttherapie. Einen Hochschulabschluss in künstlerischem Therapieverfahren weisen 57% auf, irgendeinen Hochschulabschluss haben 83%. Die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde besitzen 42%. Qualitätssicherende Maßnahmen werden von fast allen angewendet. Die Ergebnisse unterstreichen die Implementierung der Künstlerischen Therapien im Gesundheitswesen.
Ziel der Studie: Emotionale Erschöpfung und Wohlbefinden von Mitarbeitern sind Indikatoren, welche im Zusammenhang mit der hohen Prävalenz psychischer und psychosomatischer Erkrankungen bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen von Bedeutung sind. Teamarbeit kann das Wohlbefinden der Mitarbeiter positiv beeinflussen. Dies ist jedoch im Bereich der Rehabilitation noch unzureichend belegt. Ziel der vorliegenden Studie war es, Aspekte von Teamarbeit als Prädiktoren für Wohlbefinden und emotionale Erschöpfung bei Mitarbeitern in deutschen Rehabilitationskliniken zu untersuchen.
Methodik: Die Daten wurden in insgesamt 10 Rehabilitationskliniken in Südwestdeutschland erhoben, davon wurden die Mitarbeiterfragebogen aus 9 Kliniken (n=306, 70% weiblich, 68% zwischen 40 und 59 Jahre alt) mittels multipler linearer Regression ausgewertet.
Ergebnisse: Die Mitarbeiter berichteten moderate Maße an emotionaler Erschöpfung und hohes Wohlbefinden. Die Ergebnisse der Regressionsanalysen zeigen, dass Zusammenhalt (β=0,27, p<0,001), Teamorganisation (β=0,19, p<0,01) und Alter (β=0,13, p<0,05) der Mitarbeiter einen bedeutsamen Teil der Varianz von Wohlbefinden aufklären konnten (F[3, 244]=19,38, p<0,05). Durch das Kriterium Zusammenhalt (β=− 0.37, p<0,001) konnte die emotionale Erschöpfung der Mitarbeiter bedeutsam vorhergesagt werden (F[1, 244]=39,19, p<0,001).
Schlussfolgerung: Diskutiert werden die Auswirkungen der interpersonellen und strukturellen Aspekte von Teamarbeit, sowie die potentielle Relevanz von Interventionsmaßnahmen zur Verbesserung der Teamarbeit, um eine Steigerung des psychischen Wohlbefindens der Mitarbeiter zu erreichen.
Hintergrund: Multimorbide Personen mit 2 und mehr chronischen Krankheiten mit sozialmedizinischer Relevanz, rücken immer mehr in den Vordergrund der rehabilitativen Versorgung.
Methodik: Nach Klärung der Begriffsbestimmung von Multimorbidität im rehabilitativen Kontext und orientierender Literaturauswertung zu deren Prävalenz und Folgen wurden ausgehend von einem kasuistischen Beispiel besondere Anforderungen und allgemeine Herausforderungen für die Leistungsgestaltung sowie für die rehabilitative Versorgung herausgearbeitet und im Ärztlichen Sachverständigenrat der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) konsentiert.
Ergebnis: Der Handlungsbedarf bei multimorbiden Versicherten reicht von der funktionsbezogenen, individuellen Bedarfsermittlung über die Zuweisungspraxis, Rehabilitationsdurchführung und -nachsorge bis zur Reintegration der Rehabilitanden in den Sozialraum.
Fragestellung: Die vorliegende Studie untersucht, inwieweit soziale Ungleichheiten bei der Inanspruchnahme von Maßnahmen nach akutstationärer Behandlung bei Prostata- und Brustkrebspatienten bestehen.
Methodik: Die Daten stammen aus einer prospektiven, multizentrischen Beobachtungsstudie. Studienteilnehmer waren 483 primärerkrankte Patienten mit Brust- oder Prostatakrebs (UICC-Stadien 0-IV) im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Die Patienten wurden nach der Operation sowie 6 Monate später schriftlich zur Inanspruchnahme psychosozialer Maßnahmen, medizinischer Rehabilitation und alternativkomplementärer Medizin (CAM) befragt. Der soziale Status wurde durch die Indikatoren Beruf, Bildung und Einkommen erfasst. Zudem wurde der Krankenversichertenstatus abgefragt. Für die Analyse wurden logistische Regressionen getrennt nach Tumorlokalisation unter Kontrolle von Alter und erkrankungsbezogenen Faktoren wie Erkrankungsschwere und psychische Komorbidität durchgeführt.
Ergebnisse: Die Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und der Inanspruchnahme variieren in Abhängigkeit der erfassten Ungleichheitsindikatoren und der nachstationären Versorgungsangebote. Am stärksten und konsistentesten sind die Zusammenhänge bei der Inanspruchnahme von CAM. Diese Angebote werden verstärkt durch Patienten mit einem hohen sozialen Status und privater Krankenversicherung in Anspruch genommen. Bei der Rehabilitation zeigen sich hingegen eher schwache und inkonsistente Ungleichheiten. Zudem sind die Ungleichheiten bei Prostatakrebspatienten schwächer ausgeprägt als bei Brustkrebspatientinnen.
Schlussfolgerung: Es bestehen inkonsistente soziale Ungleichheiten bei der Inanspruchnahme von Maßnahmen nach akutstationärer Behandlung bei Prostata- und Brustkrebspatienten. Es bleibt zu klären, inwieweit diese Ungleichheiten auf Zugangsbarrieren, unterschiedliche Informiertheit oder unterschiedliche Präferenzen zurückzuführen sind.
Im Rahmen der vorliegenden quantitativen Untersuchung wurden die Daten von 746 Studierenden der Sozialen Arbeit hinsichtlich ihres aktuellen Stresserlebens, erlebter psychosozialer Belastungsfaktoren sowie deren Nutzung spezifischer Bewältigungsverfahren erhoben. Zum Einsatz kam die Perceived Stress Scale (PSS) sowie das Trierer Inventar zum Chronischen Stress (TICS). Die Ergebnisse zeigen, dass ein Drittel der Studierenden unter viel bis extrem viel Stress leidet. Ein Viertel fühlt sich deutlich überfordert und sozial überlastet. Psychosozialen Belastungen durch prägende Ereignisse in der Biografie (z. B. Tod oder psychische Erkrankung von nahen Angehörigen) sind weit mehr als die Hälfte der Studierenden ausgesetzt. Trotz deutlicher Belastungen hat nur ein Viertel schon einmal professionelle Unterstützung in Anspruch genommen. Studierende, die vorwiegend funktionale Bewältigungsstrategien nutzen, weisen u. a. ein geringeres Stressempfinden und geringere Überforderung als Studierende auf, die vorwiegend dysfunktionale Bewältigungsstrategien nutzen. Dieses theoretisch häufig beschriebene und empirisch fundierte Wissen sollte gewinnbringend im Hochschulkontext genutzt werden: Die vermehrte Implementierung von Seminaren zur Stressbewältigung im Studium liegt nahe – das Erlernen funktionaler Bewältigungsstrategien kann zu einer deutlichen Reduktion von Stress und Belastungen unter Studierenden beitragen. Zudem sollten niedrigschwellige psychosoziale Unterstützungsangebote implementiert und ausgebaut werden.
Ziel der Studie: Welche Indikatoren zur Messung des SES werden in sozialepidemiologischen Studien zum Thema Rückenschmerzen wie häufig eingesetzt, wie wird dies begründet und zeigen sich systematische Unterschiede in den Ergebnissen abhängig von der verwendeten Operationalisierungsweise?
Methodik: Um diese Frage zu beantworten wurde ein systematisches Literaturreview durchgeführt.
Ergebnisse: 13 Aufsätze genügten den Einschlusskriterien. Dabei zeigt sich, dass Bildung am häufigsten als Indikator für den SES verwendet wird gefolgt von Einkommen, Berufsklasse, Berufskategorie und mehrdimensionalem Index. 8 Studien verwendeten mehr als einen Indikator. Begründet wurde die Auswahl in 2 Studien. Ein Vergleich der Effektgrößen der in den unterschiedlichen Studien verwendeten Indikatoren zeigt kein einheitliches Bild.
Schlussfolgerungen: Es ist zu hinterfragen, inwieweit die Verwendung des SES als globales Maß sinnvoll ist. Gemäß den hier vorliegenden Ergebnissen ist zu empfehlen anstelle des SES die jeweils verwendeten Indikatoren zu benennen und, gerade aufgrund der selten erfolgten Begründung, keine über die jeweiligen Indikatoren hinausgehenden Vermutungen anzustellen.