Soziale Ressourcen – Ein Schlüssel zur Gesundheit

Wussten Sie, dass das Risiko, frühzeitig zu sterben, für sozial schlecht eingebundene Personen gleich hoch ist wie das Risiko für Raucher, an Lungenkrebs zu sterben? Soziale Ressourcen haben nachweisbar Einfluss auf die psychische und physische Gesundheit von Personen. Eine gründliche Diagnostik sozialer Ressourcen ist daher ein ­wichtiger Bestandteil psychotherapeutischer ­Interventionen. ­Belastungen ­entstehen immer in einem sozialen Kontext – der Mensch zeigt sich als sozial angewiesenes Wesen.

Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract

Suizidgedanken bei älteren Menschen – Selbstvergebung ist ein wichtiger Resilienzfaktor

Was kann suizidgefährdete Menschen davor schützen, sich intensiver mit Selbstmordgedanken zu beschäftigen und sie vielleicht sogar in die Tat umzusetzen? Eine US-amerikanische Studie hat sich mit ­Resilienzfaktoren bei älteren Suizidgefährdeten beschäftigt.

Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract

Sicherheit heilt – Bindungsaspekte körperlicher Krankheit

Das Bindungsmuster prägt lebenslang den Umgang mit Angst. Schwere oder chronische körperliche ­Erkrankungen sind ­existenzielle Bedrohungen – hier ist der Bindungstyp ­mitentscheidend für ­adaptive oder maladaptive Krankheits­verarbeitung. ­Unsichere oder desorganisierte Bindung beeinflusst jedoch auch die Krankheits­entstehung – direkt, indem sie psychophysiologische ­Angstaktivierung intensiviert, und indirekt, indem sie süchtiges ­Verhalten zur externen Spannungsregulation begünstigt.

Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract

Depressionen: Behaviorale Aktivierung als kostengünstigere Alternativtherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich seit langem zur der Behandlung von Patienten mit Depressionen etabliert. Da sie nur von ausgebildeten Psychotherapeuten durchgeführt werden kann, sind die Wartezeiten oft lang und die Kosten hoch. Die Behaviorale Aktivierung könnte Abhilfe schaffen.

Quelle: Thieme E-Journals – DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift / Abstract

Warum nachhaltige therapeutische Veränderungen im Gehirn Zeit brauchen

Erfolgreiche Psychotherapien erfordern strukturelle und funktionale Änderungen in limbischen Zentren des Gehirns. Diese sind allerdings in Art, Wirkungsweise und Dynamik verschieden. Ein Hauptfaktor ist die „therapeutische Allianz“, d. h. das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeut, das über die Ausschüttung des „Bindungshormons“ Oxytozin die Stresshormone senkt sowie die Produktion von Serotonin und hirneigenen Opioiden erhöht. Dadurch erfolgt meist eine schnelle Besserung der Befindlichkeit des Patienten. Allerdings ergeben sich hierbei nicht die nachhaltigen Veränderungen, die bei schwereren psychischen Erkrankungen notwendig sind. Diese finden erst statt, wenn dysfunktionale Gewohnheiten des Fühlens, Denkens und Handelns, die vorwiegend in den Basalganglien (Striatopallidum, Nucleus accumbens) und der Amygdala verankert sind, eine Reorganisation erfahren. Es handelt sich dabei vornehmlich nicht um einen explizit-kognitiven, sondern einen implizit-prozeduralen Lernvorgang, der nach ausgedehnter Ressourcensuche viel Zeit und geduldiges Einüben neuer emotionaler Einstellungen und Handlungen benötigt. Bei dieser Reorganisation spielt offenbar die durch Oxytozin und Neurotrophine wie „brain-derived neurotrophic factor“ (BDNF) ausgelöste Neubildung von Nervenzellen in den Basalganglien und im Hippocampus eine wichtige Rolle. All dies spricht für die Notwendigkeit von Langzeittherapie bei schweren psychischen Erkrankungen.

Quelle: Warum nachhaltige therapeutische Veränderungen im Gehirn Zeit brauchenWhy long-lasting therapeutic changes in the brain need time | SpringerLink

Psychosoziale Belastungen zu verschiedenen Zeitpunkten nach Brandverletzung

Brandverletzte leiden unter psychischen und sozialen Folgebeeinträchtigungen. In der vorliegenden Studie wurde geprüft, ob sich Patienten mit unterschiedlichen Zeitintervallen seit der Verbrennung im Hinblick auf psychosoziale Belastungen unterscheiden. Patienten, die in der Zeit zwischen 2006 und 2012 aufgrund einer Verbrennung stationär behandelt wurden, beantworteten Fragebögen zu Lebensqualität (Burn Specific Health Scale – Brief; BSHS-B), Angst und Depression (Hospital Anxiety and Depression Scale – Deutsche Version; HADS-D), posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS, Impact of Event Scale – Revidierte Version; IES-R), Stigmatisierung (Perceived Stigmatization Questionnaire; PSQ) und sozialer Unterstützung (Fragebogen zur sozialen Unterstützung; F-SozU-7). Auf Basis der unterschiedlichen Zeiträume zwischen Unfall und Erhebungszeitpunkt der Daten fand eine Einteilung der Stichprobe (146 Patienten) in 4 Gruppen statt. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im Ausmaß der psychischen Belastung. Auch lagen keine Differenzen in soziodemografischen und verbrennungsspezifischen Merkmalen vor. Insgesamt lagen 18 (12,4%) Patienten im Bereich Angst und 22 (15,2%) Personen im Bereich Depression bei einem Cut-off von ≥11 im HADS. Ein Verdacht auf die Diagnose einer PTBS konnte bei 16 (11,1%) Patienten gestellt werden. Bezüglich laufender Psycho(pharmako)therapie und dem Wunsch nach Psychotherapie glichen sich die Gruppen. Die Ergebnisse deuten auf chronische psychische Beeinträchtigungen nach Verbrennungen hin. Psychosoziale Interventionen können daher auch noch mehrere Jahre nach der Brandverletzung indiziert sein.

Quelle: Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract

Brennst du noch oder bist (wirst) du verbrannt? Internetseiten zum Thema Arbeitswelt und psychische Störung

Unfaires Verhalten am Arbeitsplatz hat mehrere Gesichter. Für ­Betroffene kann es zu psychischer Belastung führen, aus der sich ­wiederum mit dem Arbeitsplatz assoziierte Erkran­kungen und ­Störungen entwickeln und manifestieren können. Im Internet finden sich vielfältige Informationen zu diesen Themen.

Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract

Stress – Psychobiologie eines Erfolgsrezeptes

„Stress“ ist ein Schlagwort, ein Sündenbock und ein Feigenblatt. Und das alles zu Unrecht – denn in erster Linie ist Stress ein ­mächtiger, potenziell lebensrettender psychobiologischer ­Mechanismus. Ohne diesen Mechanismus wäre die Evolution der Wirbeltiere ­weniger erfolgreich verlaufen. Der Mensch trägt dieses kostbare Erbe in sich. Zunehmend werden die günstigen Effekte von Stress und ­Stress­hormonen auf kognitive Prozesse sichtbar.

„Wörter sind die Quelle von Missverständnissen“ (Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz)

Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract

Empathie und Anteilnahme – Einflussfaktoren auf das Gesundheitsverhalten?

Bei einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen erweist sich Selbstwirksamkeit als bedeutsamer Prädiktor für das Krankheitsmanagement. In Partnerschaften scheint das Vertrauen des Partners in die Fähigkeiten des Patienten im Umgang mit der Erkrankung wichtig für die Gesundheit des Patienten zu sein. R. C. Hemphill et al. haben in ihrer Studie mit 152 älteren Paaren (>50 Jahre) nun den Einfluss des Partners auf das Schmerzempfinden der Patienten untersucht.

Quelle: Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract

Laufendes Rentenverfahren und Psychotherapie – Aspekte der Beziehungsgestaltung

Patienten mit unsicherer Behandlungsmotivation gelten als ­problematisch: Von ihnen wird angenommen, dass sie sich wenig ­verlässlich auf eine Psychotherapie einlassen können. Stellt sich bei näherer motivationaler Abklärung zudem ein latenter oder ­manifester Rentenwunsch heraus, tendieren viele Therapeuten zu einer ­ungünstigen Prognose, da sie unter diesen Umständen wenig ­Hoffnung auf positive Veränderungen haben. Diese pessimistische Sicht ist jedoch nicht gerechtfertigt – sofern einige Besonderheiten beim Therapieprozess berücksichtigt werden.

Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract