42. Regionales Arbeitstreffen in Bad Waldsee

Der Regionale Arbeitskreis Klinische Psychologie in der Rehabilitation veranstaltet am Donnerstag, 17. November 2016 von 13.30 – 17.00 Uhr in Bad Waldsee sein 42. Arbeitstreffen.

Neben Berichten aus den Kliniken, einem allgemeinen Informations- und Erfahrungsaustausch und aktuellen Entwicklungen im Arbeits­bereich
wird es einen spannenden Fachvortrag geben:

Technologiebasierte Ansätze zur Diagnostik und Intervention psychischer Belastungen in der somatischen Rehabilitation.

Referent:
Prof. Dr. Harald Baumeister
Leiter der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Institut für Psychologie und Pädagogik, Universität Ulm

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Allokation psychologischer Therapien zur Erhöhung der Wirksamkeit bei der Therapie chronischer Rückenschmerzen

Hintergrund und Ziel: Die an den Bedarf angepasste Applikation von Verhaltens- und Bewegungstherapien gilt als besonders wirksam bei chronischen Rückenschmerzen. Ziel der Studie ist es zu klären, ob eine assessmentbasierte Eingangsdiagnostik zu einer verbesserten Allokation psychischer Therapieinhalte und zu einer Wirksamkeitssteigerung der Rehabilitation führen kann.

Methodik: In einem Kontrollgruppendesign wurden für Patienten der Interventionsgruppe assessmentbasierte Therapieempfehlungen an die behandelnden Ärzte ausgegeben, die fakultativ umgesetzt werden konnten. In der Kontrollgruppe wurde eine care as usual Rehabilitation durchgeführt. Aufgrund der nicht randomisierten Gruppenzuteilung wurden die Daten mittels propensity score matching analysiert. Die Ergebnisqualität wurde durch die Skalen FESV, PDI und NRS gemessen. Die Patienten wurden zum Reha-Anfang, Reha-Ende und 3 Monate nach der Entlassung befragt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 47 Patienten-Paare durch propensity score matching identifiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die applizierten Therapieminuten zwischen den Gruppen gemäß Intention der Studie unterscheiden. In allen Skalen zeigt sich eine positivere Wirkung der Rehabilitation in der Interventionsgruppe. Die Effektgrößen entsprechen kleinen bis moderaten Effektunterschieden.

Schlussfolgerung: Durch die bedarfsorientierte Applikation von Therapieminuten lassen sich Wirksamkeitspotenziale erschließen, ohne dass dazu eine Ausweitung des Therapieumfangs nötig ist.

Thieme E-Journals – Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin / Abstract

Exergames als bewegungstherapeutisches Angebot – Nutzerakzeptanz und Beanspruchung im Rahmen der stationären onkologischen Rehabilitation

Fragestellung: Untersucht wurde die Akzeptanz eines spielekonsolenbasierenden Bewegungsangebotes sowie die kardiovaskuläre Beanspruchung in der stationären onkologischen Rehabilitation.

Methode: Monozentrische, explorative Pilotstudie im Prä-Post-Design. 62 Rehabilitanden absolvierten 6 einzelbetreute Bewegungseinheiten (je 30 min) mit der Nintendo Wii. Erhoben wurden Daten zur interventionsbezogenen Akzeptanz (Fragebogen) und Beanspruchungscharakteristik (u. a. Herzfrequenz).

Ergebnisse: Das Bewegungsangebot wurde unabhängig von Geschlecht und Alter sehr positiv aufgenommen. 95% bewerteten es als sinnvolle Therapieergänzung, 56% hätten es gern häufiger in Anspruch genommen. Die Intervention führte insgesamt zu einer leichten körperlichen Beanspruchung, wobei sich Belastungsspitzen in moderaten bis hohen Intensitätsbereichen zeigten.

Schlussfolgerung: Die positive Resonanz und variable Beanspruchungscharakteristik in der heterogenen Stichprobe sind ein wichtiges Indiz für das Potenzial von Exergames im onkologischen Setting.

Thieme E-Journals – Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin / Abstract

Patientenschulung als Element einer interprofessionellen Rehabilitation in der Behandlung von chronischen nichtspezifischen Rückenschmerzen: konzeptionelle Merkmale des PASTOR-Programms

Chronische nichtspezifische Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen, die zur Inanspruchnahme einer stationären orthopädischen Rehabilitation führen. Ein zentraler Bestandteil sind Patientenschulungen. Für beide Interventionen besteht Optimierungspotenzial in einer Verbesserung der nachhaltigen Wirksamkeit. In der Praxis der Rehabilitation werden Patientenschulungen vorwiegend additiv zu anderen Behandlungsformen erbracht. Eine integrative Verknüpfung der verschiedenen Behandlungsformen findet kaum statt. Vor diesem Hintergrund erfolgte die Entwicklung eines interprofessionellen Rehabilitationsprogramms, in welchem Elemente der Patientenschulung integrativ mit ärztlichen, bewegungstherapeutischen, psychologischen und berufsbezogenen Behandlungsformen abgestimmt wurden. Erste empirische Befunde belegen die Wirksamkeit dieses Behandlungsansatzes im Vergleich zum bisherigen Vorgehen. Der vorliegende Beitrag beschreibt konzeptionelle Merkmale des Programms.

Thieme E-Journals – Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin / Abstract

Mitmachen! – Psychodiagnostik in der somatischen Rehabilitation

Patienten mit körperlichen Erkrankungen leiden sehr häufig auch unter komorbiden psychischen Störungen. In vielen Einrichtungen hat sich deshalb die Durchführung eines Screenings auf psychische Symptome etabliert.Die anschließende vertiefende Psychodiagnostik kann die genannten Beschwerden und Symptome genauer abklären und eine wichtige Voraussetzung für eine effektive Behandlung von psychischen Erkrankungen sein. In den bisher vorliegenden Praxisempfehlungen wird dieses Vorgehen empfohlen.

Wie sieht es jedoch in der Praxis aus? Wird ein Screening vor Behandlungsbeginn durchgeführt? Hat das Ergebnis dann auch Auswirkungen auf die Behandlung in der Einrichtung? Werden die erhobenen Symptome genauer abgeklärt und wenn ja, mit welchen Konsequenzen? Bleibt in der Praxis überhaupt genügend Zeit für diese diagnostische Abklärung?

Um solche Fragen beantworten zu können und um etwas Licht in das Dunkel der Rehapraxis zu bringen soll im Rahmen eines kleinen Projektes die konkrete Umsetzung von psychodiagnostischen Maßnahmen in der somatischen Rehabilitation erfasst werden.

Dieter Schmucker

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Vielen Dank für die Unterstützung!

Schulungen zur Prävention – 9. Fachtagung des Zentrums Patientenschulung am 20. und 21. Oktober 2016 in Würzburg.

Ein zentrales Ziel von Patientenschulungen ist die Motivierung zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil. Damit hat die Schulung im rehabilitativen oder tertiärpräventiven Bereich eine wesentliche Parallele zu primär- und sekundärpräventiven Gruppenangeboten in Settings von Betrieben, Ausbildungsstätten und Schulen. Vor dem Hintergrund des neuen Präventionsgesetzes soll der Austausch zwischen verschiedenen Settings und Anbietern gefördert werden.

Informationen, einen Flyer und ein Anmeldeformular finden Sie im Anhang oder unter: http://www.zentrum-patientenschulung.de/tagungen/tagung2016

Darüber hinaus bietet das Zentrum Patientenschulung in diesem Jahr noch folgende Fortbildungen an:

– Workshop „Motivational Interviewing – Wie motiviere ich Patienten? vom 15.-17. September 2016 in Würzburg

– Train-the-Trainer-Seminar „Rückenschule“ am 25. und 26. November 2016 in Würzburg

– Workshop „Patientenorientierte Methoden der Ernährungsberatung und -schulung“ am 25. November 2016 in Würzburg

Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen finden Sie auf www.zentrum-patientenschulung.de/termine

Einfluss depressiver Symptomatik auf gruppentherapeutische Wirkfaktoren diagnosenübergreifender Psychoedukation bei psychiatrischen Patienten

Anliegen: Analyse des Einflusses depressiver Symptomatik auf gruppentherapeutische Wirkfaktoren diagnosenübergreifender Psychoedukation.

Methoden: 34 psychiatrische Patienten unterschiedlicher Diagnosen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, abhängig vom Ausmaß depressiver Symptomatik. Nach der psychoedukativen Intervention wurden verschiedene Parameter zur Wirksamkeit erhoben.

Ergebnisse: Patienten mit der ausgeprägteren depressiven Symptomatik aktivierten Wirkfaktoren weniger stark.

Schlussfolgerung: Depressive Symptomatik könnte die Effizienz der Intervention negativ beeinflussen.

Thieme E-Journals – Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie / Abstract

Achtsamkeitsbasierte Therapie

Kernaussagen
  • Unter Achtsamkeit versteht man die absichtsvolle, bewusste und nicht wertende Lenkung der Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick. Grundsätzlich besitzt jeder diese Fähigkeit und ist in der Lage sie weiter zu kultivieren.

  • In den vergangenen Jahren wurden verschiedene verhaltenstherapeutische und -medizinische Verfahren entwickelt, die eine solche Achtsamkeitspraxis in unterschiedlichem Umfang integrieren.

  • Die innerhalb dieser Ansätze verwendeten formellen Achtsamkeitsübungen wurden mit nur geringen Veränderungen aus der mehr als 2500 Jahre alten Meditationstradition des Buddhismus übernommen, ihre Durchführung ist prinzipiell allerdings nicht an einen bestimmten spirituellen oder kulturellen Kontext gebunden.

  • Im Rahmen der formellen Übungen kann sich Entspannung und Wohlbefinden einstellen, dies ist jedoch nicht das Ziel. Als ebenso „wertvoll“ wird die bewusste Wahrnehmung unangenehmer Empfindungen betrachtet, da es im Rahmen der Achtsamkeitspraxis im Wesentlichen darum geht, eine offene und akzeptierende Haltung gegenüber (positiven und negativen) Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen zu entwickeln.

  • Die empirische Überprüfung achtsamkeitsbasierter Verfahren hat gezeigt, dass sich das regelmäßige Praktizieren formeller und informeller Achtsamkeitsübungen positiv auf die physische und psychische Gesundheit auswirkt, und dass achtsamkeitsbasierte Ansätze offensichtlich einen sehr breiten Indikationsbereich aufweisen.

Thieme E-Journals – Psychiatrie und Psychotherapie up2date / Abstract

Aufmerksamkeits-Bias bei chronischen Schmerzpatienten

Bei chronischen Schmerzpatienten sind Aufmerksamkeitsverzerrungen (Aufmerksamkeits-Bias) in Bezug auf mit Schmerzen assoziierte Wörter und Bilder beschrieben. Sogenannte Aufmerksamkeits-Bias-Modifikationen (ABM) dienen entsprechend als Trainingsmethode für Betroffene, ihre Aufmerksamkeit für mit Schmerz verbundene Stimuli zu ändern und dadurch ihre Beschwerden zu reduzieren. Forscher an der Universität Southhampton, England, testeten nun, inwieweit Patienten statt nur auf einfache Worte und Bilder ohne weiteren Kontext auf komplexere schmerzbezogene Stimuli aus der realen Welt reagieren.

Thieme E-Journals – Journal Club Schmerzmedizin / Abstract

Überaktivität und chronischer Schmerz

Überaktivität als Antwort auf Schmerz hat mehrere Ursachen und beeinflusst verschiedene Aspekte der Lebensqualität negativ. Dieses Verhalten zu ändern, fällt vielen Patienten schwer, wie eine Untersuchung der Forscher um N. E. Andrews von der Universität von Queensland, Australien, zeigte.

Thieme E-Journals – Journal Club Schmerzmedizin / Abstract