Ausschlafen gegen Diabetes

Viele Menschen kriegen unter der Woche zu wenig Schlaf – und holen diesen dafür am Wochenende nach. Das ist auch gut so, denn Schlafmangel kann die Insulinempfindlichkeit senken. Eine amerikanische Studie mit gesunden Männern hat ergeben, dass zweimal Ausschlafen den negativen Effekt vier kurzer Nächte auf die Blutzuckerregulation wieder aufheben kann. Ein Grund mehr, den Wecker am Wochenende auszustellen.

Thieme E-Journals – DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift / Abstract

Drogenreport: Weniger Jugendliche rauchen und trinken Alkohol

Rauchen kommt bei Jugendlichen in Deutschland immer mehr aus der Mode. Der Anteil der rauchenden 12- bis 17-Jährigen sank nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im vergangenen Jahr auf den historischen Tiefstand von 7,8 Prozent. Zur Jahrtausendwende lag die Quote noch bei 27 bis 28 Prozent und sank danach beinahe kontinuierlich immer weiter. Im Jahr 2014 betrug sie 9,7 Prozent.
Der Anteil der Jugendlichen, die noch nie rauchten, verdoppelte sich parallel dazu beinahe von 40,5 Prozent im Jahr 2001 auf 79,1 Prozent 2015. Die in Berlin veröffentlichten Daten der BZgA stammen aus einer Befragung von 7004 jungen Leuten zum Thema Drogenkonsum. Die Bundeszentrale führte den Rückgang auf die nach der Jahrtausendwende gestarteten Präventionsmaßnahmen zurück.

Quelle: Drogen: Weniger Jugendliche rauchen und trinken Alkohol – SPIEGEL ONLINE

Besuch beim Psychotherapeuten: Mangelware Mann

Den Psychotherapeuten fehlt es an männlichem Nachwuchs. Laut Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) sind heute bereits 71 Prozent der Mitglieder Frauen, und der Anteil wächst beständig: Bei den Mitgliedern unter 35 sind es sogar 91 Prozent. Nicht erfasst sind damit zwar die ärztlichen Psychotherapeuten, aber auch hier sind Frauen in den meisten Sparten überrepräsentiert, und ihr Anteil wird immer größer.

Quelle: Psychotherapie: Mangelware männlicher Therapeut – SPIEGEL ONLINE

Der ausreichend gute Therapeut

Psychotherapeuten zeigen eine große Variation in ihrer Fähigkeit, gute Therapieergebnisse zu erzielen. Sie unterscheiden sich v. a. in ihrer Fähigkeit, Brüche der therapeutischen Allianz zu bemerken und zu reparieren. Allianzrupturen sind ein häufiges Phänomen, bleiben aber oft unentdeckt. Andererseits stellt die Reparatur von Allianzrupturen eine große Chance für den Therapieprozess und das Therapieergebnis dar. Empirische Studien legen nahe, Rückmeldungen der Patienten systematisch in den Therapieprozess zu integrieren, um Allianzrupturen frühzeitig zu entdecken. Aus psychodynamischer Sicht ist ein Psychotherapeut dann ein „ausreichend guter“ Therapeut, wenn er seine eigenen, auf unbewussten Aspekten seiner Gegenübertragung beruhenden Begrenzungen bei der Beurteilung der therapeutischen Beziehung zu seinen Patienten anerkennt und ihre Rückmeldungen nutzt, um unvermeidliche Allianzbrüche zu entdecken und zu reparieren. Konsequenzen für Forschung, Praxis und Psychotherapieausbildung werden erörtert.

Der ausreichend gute Therapeut – Springer

Imaginationstraining

Der systematische Einsatz von Bewegungsvorstellungen hat in den letzten Jahrzehnten einen großen Bedeutungszuwachs im Training von Sportlern erfahren. Zudem wird Bewegungsvorstellungstraining inzwischen auch in der motorischen Rehabilitation, z. B. zur Therapie motorischer Funktionsstörungen nach Schlaganfall, bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder auch bei neuropathischen Schmerzsyndromen (Graded Motor Imagery; GMI), angewendet.

Thieme E-Journals – neuroreha / Abstract

Prävention bei psychischen Erkrankungen – ein Beispiel für einen nachhaltig erfolgreichen Ansatz

Die sozioökonomische Bedeutung psychiatrischer Erkrankungen hat weltweit zugenommen und die Zahl der Krankschreibungen und Frühberentungen wegen psychischer Störungen im Allgemeinen und wegen Depressionen im Besonderen sind nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Angesichts dieser Situation ist mittlerweile klar, dass es künftig nicht nur auf wirksamere und frühzeitigere Therapien und die Implementierung leitlinienorientierten Wissens in die Praxis ankommt, sondern auch auf Prävention. Seit geraumer Zeit ist spürbar, dass dem Thema eine stärkere Aufmerksamkeit als früher geschenkt wird.

Thieme E-Journals – PSYCH up2date / Abstract

Pharmakotherapie bei Angsterkrankungen

Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Neben der kognitiven Verhaltenstherapie ist insbesondere bei Patienten mit mittelschweren und schweren Angststörungen, bei Therapieresistenz, Nichtansprechen auf psychotherapeutische Verfahren oder bei Komplikationen eine pharmakotherapeutische Behandlung indiziert. Mit neuen Antidepressiva und Antikonvulsiva stehen auch für die Angsttherapie wirksame und gut verträgliche Substanzen zur Verfügung. Die Spezifika in der Behandlung dieser Patientengruppe im Hinblick auf Präparate, Therapieplanung und Dosismanagement sollten Berücksichtigung finden.

Thieme E-Journals – PSYCH up2date / Abstract

Panikstörung und Agoraphobie

Kernaussagen

Panikstörung und Agoraphobie sind gemäß DSM-5 voneinander unterschiedliche Störungsbilder, die jedoch häufig gemeinsam auftreten: Während bei der Panikstörung die Panikattacken unspezifisch und für den Betroffenen unkontrollierbar erscheinen, treten diese bei einer Agoraphobie in Zusammenhang mit spezifischen Situationen auf (z. B. enge oder geschlossene Räume, Menschenmengen), die in der Folge gemieden werden. Beide Störungen haben einen massiven negativen Einfluss auf die soziale und berufliche Teilhabe und verlaufen unbehandelt häufig chronisch. Bei einer richtigen Diagnosestellung mit Bestimmung des Schweregrades sind jedoch beide Erkrankungen wirksam zu behandeln. Die S3-Leitlinien empfehlen folgendes therapeutische Vorgehen (Evidenzkategorie Ia):

  • Indikation Psychotherapie: bei mittlerem bis schwerem Leidensdruck, psychosozialen Einschränkungen, möglichen Komplikationen einer Angsterkrankung, z. B. Sucht.
  • KVT als Methode der 1. Wahl bei Panik und/oder Agoraphobie. Bei einem Nichtansprechen: psychodynamische Therapie oder Medikation oder Kombinationstherapie.
  • Psychopharmakotherapie: keine Benzodiazepine aufgrund des Abhängigkeitsrisikos; stattdessen SSRI (Citalopram, Escitalopram, Paroxetin oder Sertralin) und SNRI (Venlafaxin).
  • Ergänzend zu empfehlen sind Sport, Selbsthilfe- und/oder Angehörigengruppen.
  • Komorbide Depression/Sucht /Persönlichkeitsstörung sollen beachtet und mitbehandelt werden.
  • Expositionen mit dem Therapeuten sind bei ausgeprägtem Vermeidungsverhalten indiziert und evtl. auch in der Gruppe möglich, eine nicht therapeutengestützte KVT (internetbasiert) ist nicht ausreichend und nur zur Überbrückung einzusetzen.

Thieme E-Journals – PSYCH up2date / Abstract

Effekte, Bedingungen und Anwendung von Placebos

Placeboeffekte sind nicht nur eine Störgröße in wissenschaftlichen Wirksamkeitsuntersuchungen, sondern auch eine nicht zu vernachlässigende Wirkkomponente in Interventionen. Die Übersichtsarbeit stellt exemplarisch dar, unter welchen Bedingungen Placeboeffekte auftreten und wie diese in der klinischen Praxis berücksichtigt und ggf. genutzt werden könnten.

Thieme E-Journals – PSYCH up2date / Abstract

Die körperdysmorphe Störung: aktuelle Entwicklungen zu Diagnostik, Störungswissen und Therapie

Kernaussagen

Die körperdysmorphe Störung ist eine psychische Erkrankung, die häufig unentdeckt bleibt. Gründe dafür können ein hohes Schamgefühl vonseiten der Betroffenen sein, eine in den Vordergrund tretende komorbide Erkrankung oder ein fehlendes Screening vonseiten des Behandlers. Die Symptomatik der KDS führt zu einer enormen Beeinträchtigung und Belastung im Leben der Betroffenen, die durch kognitive Verzerrungen von Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Interpretation aufrechterhalten werden. Betroffene erleben einen enormen Leidensdruck, der einer Behandlung bedarf. Während von plastisch-chirurgischen Eingriffen abzuraten ist, wurden kognitiv verhaltenstherapeutische Methoden als wirksam nachgewiesen. Dabei stellt die Exposition vor dem Spiegel ein wichtiges Behandlungselement dar.

Thieme E-Journals – PSYCH up2date / Abstract