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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Der Einsatz von Opioiden bei chronischen Schmerzen wird wegen Nebenwirkungen und Medikamentenmissbrauch zunehmend kritisch diskutiert. Könnte man bereits vor Beginn der Medikation Patienten mit Missbrauchsrisiko zuverlässig erkennen, ist es vielleicht möglich, einen Missbrauch durch entsprechendes Monitoring zu minimieren. So spielt beispielsweise eine geringe Stresstoleranz als Vulnerabilitätsfaktor eine relevante Rolle bei Suchterkrankungen.
Quelle: Thieme E-Journals – Journal Club Schmerzmedizin / Abstract
Parallel zur Zunahme nicht übertragbarer Krankheiten kommen auch chronische Schmerzen häufiger vor. Jackson et al. legen erstmals eine Metaanalyse von Studien vor, die das Auftreten chronischer Schmerzen ungeklärter Ätiologie in der Allgemeinbevölkerung, bei älteren Menschen und in der arbeitenden Bevölkerung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen untersucht.
Quelle: Thieme E-Journals – Journal Club Schmerzmedizin / Abstract
Individuelle Überzeugungen spielen eine große Rolle bei der Schmerzempfindung und Bewertung von Schmerzen. Relevant sind insbesondere, wie ein Patient seine Fähigkeit bewertet, die Schmerzen selbst kontrollieren zu können, oder das Schmerzkatastrophisieren, d. h. die habituell stark negative Bewertung von Schmerzen, wobei hohe Bedrohlichkeit und schwerwiegende Konsequenzen unterstellt werden. Allerdings variiert die Korrelation zwischen diesen beiden Überzeugungen und der empfundenen Schmerzintensität individuell. Eine Hypothese ist beispielsweise, dass bei Patienten, die sich gut hypnotisieren lassen, auch die Schmerzwahrnehmung leichter verändert werden kann.
Quelle: Thieme E-Journals – Journal Club Schmerzmedizin / Abstract
Hintergrund Weltweit leiden laut WHO (2012) mehr als 350 Millionen Menschen an Depressionen. Aus biologischer Sicht scheinen bestimmte Körpersysteme an der Entstehung der depressiven Erkrankung beteiligt zu sein. Diese sind das Stresssystem mit Hyperaktivität des autonomen Nervensystems (ANS) und der Hypophysen-Hypothalamus-Nebennierenachse (HPA-Achse), das Immunsystem mit erhöhter Zytokinkonzentration und das Neurotransmittersystem mit Dysbalance bestimmter Neurotransmitter.
Zielsetzung Darstellung der Wirkung von osteopathischen Interventionen (OMT [osteopathic manual treatment]) auf jene Körpersysteme, die maßgeblich an der Entstehung der depressiven Erkrankung beteiligt sind.
Quelle: Thieme E-Journals – DO – Deutsche Zeitschrift für Osteopathie / Abstract
Studie 1 Fragebogenentwicklung Die meisten Fragebögen zu Einstellungen zur Mutterschaft setzen Fertilität voraus und bilden positive und negative Einstellungen zur Mutterschaft auf einer Dimension ab. Häufig liegen zudem keine deutschsprachigen Versionen und Normwerte vor. Ziel dieser Studie ist es zu überprüfen, ob mit der Entwicklung des „FEMu“ ein Instrument zur Verfügung steht, mit dem Einstellungen mehrdimensional erfasst werden und welches unabhängig vom Fertilitätsstatus zu beantworten ist. Der FEMu wurde an einer weiblichen Stichprobe (n=932) mittels Hauptachsenanalyse (oblique Rotation) entwickelt, welche 2 unabhängige Hauptskalen („pro Kind“, „contra Kind“) mit 5 Unterskalen (Entbehrung/Fremdbestimmtheit, Attraktivität/Ausgeglichenheit, Unvollständigkeit, Verbundheit, Akzeptanz) und 4 Prototypen (Idealisierung, Ablehnung, Ambivalenz, Indifferenz) ergab.
Studie 2 Überprüfung an klinischen Stichproben Zur Überprüfung an klinischen Gruppen wurden Personen mit Kompletter Androgeninsensitivität (CAIS, n=12), Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (MRKHS, n=49) und Polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS, n=55) befragt, wobei die ersteren unter permanenter Infertilität leiden und bei PCOS eine eingeschränkte Fruchtbarkeit vorliegt. Es wurden die Stärke des Kinderwunsches, die FEMu-Hauptfaktoren sowie die Prototypen ausgewertet. Die Unabhängigkeit der Pro- und Contra-Kind-Scores und die Prototypen ließen sich empirisch bestätigen. Bei CAIS wurde ein geringer Kinderwunsch und eine indifferente Haltung, bei MRKHS ein mittelgradiger Kinderwunsch und Ambivalenz, bei PCOS ein maximaler Kinderwunsch und eine Idealisierung von Mutterschaft festgestellt.
Quelle: Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
Hintergrund Die Übermittlung schlechter Nachrichten stellt sowohl für Ärzte als auch für Patienten eine sehr belastende Situation dar. Deshalb ist die Passung zwischen den patientenseitigen Kommunikationspräferenzen und dem ärztlichen Kommunikationsverhalten in dieser Gesprächssituation wichtig. In der vorliegenden Studie soll untersucht werden, welche Informationen im Behandlungsverlauf aus Sicht von Krebspatienten zu schlechten Nachrichten zählen und welche patientenseitigen Kommunikationspräferenzen bei der Mitteilung einer schlechten Nachricht vorliegen. Analysiert wird die Passung zwischen den Präferenzen und der ärztlichen Kommunikation aus Patientensicht und die psychische Belastung bei Nicht-Beachtung der Kommunikationspräferenzen.
Methodik Es wurden N=270 Krebspatienten (mittleres Alter 56,8 Jahre, 48% weiblich) verschiedener Tumorarten in einem frühen (n=115) und fortgeschrittenen Erkrankungsstadium (n=155) untersucht. Die Inhalte schlechter Nachrichten wurden durch einen eigens zusammengestellten Fragenkomplex erfasst. Kommunikationspräferenzen wurden mit dem Measure of Patients’ Preferences Fragebogen (MPP-D) erfragt. Die psychischen Belastungen umfassten krebsspezifische Belastung (NCCN-Distress-Thermometer), Depressivität und Ängstlichkeit (Hospital Anxiety and Depression Scale – HADS) sowie Demoralisierung (Demoralisierungs-Skala – DS).
Quelle: Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
Funktionelle somatische Syndrome (FSS) wie Fibromyalgie, Reizdarmsyndrom oder Chronisches Erschöpfungssyndrom sind häufig – und verursachen hohe Kosten. Psychotherapeutische Behandlungen wie Verhaltenstherapie können die Symptome von FSS lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Eine dänische Arbeitsgruppe hat jetzt die Langzeitwirkungen einer solchen Behandlung untersucht.
Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract
Studien zeigen, dass zwischen 12,7 und 42% der Frauen mit nicht metastatiertem Brustkrebs innerhalb eines Jahres nach der Diagnose depressive Symptome aufweisen. Auch bei etwa 20% der Partner liegen klinisch relevante Symptome von Angst und Depression vor. Eine begleitende Paartherapie kann hier unterstützen. Welche Therapieform geeignet ist, haben US-amerikanische Wissenschaftler untersucht.
Quelle: Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract
Das Verständnis der generalisierten Angststörung (GAS) hinkt demjenigen anderer Angststörungen hinterher. Seit deren Aufnahme in das DSM-III wurden die Diagnosekriterien für die GAS immer wieder überarbeitet. A. M. Ruscio et al. haben nun internationale epidemiologische Daten zur GAS nach DSM-5 ausgewertet, um Länderunterschiede zu Prävalenz und Verlauf der Erkrankung herauszuarbeiten.
Quelle: Thieme E-Journals – Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie / Abstract
Der Beitrag stellt den aktuellen Stand der möglichen Ursachen/Auslöser in Bezug auf ein primäres AD(H)S (ADHS=Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) dar. Die aktuellen Erkenntnisse sprechen für eine multifaktorielle Genese, ein komplexes, bisher wenig verstandenes Zusammenspiel aus neurobiologischen, genetischen, psychischen und sozialen Faktoren. Mehr oder weniger ausgeprägt spricht man von einer Funktionsstörung des Gehirns in den Bereichen Problemlösung, Planung und Impulskontrolle. Die Ursachen für ein sekundäres AD(H)S werden nur am Rande gestreift, da diese auf die persönlichen Lebensumstände des jeweiligen Kindes zurückzuführen sind.
Quelle: Thieme E-Journals – Zeitschrift für Komplementärmedizin / Abstract